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 Pulsuhr 
Beat Geschrieben von Beat Rubischon (Link) am Sonntag, 11. Dezember 2005, 18:02
aus dem boys-needs-toys dept.

Gestern waren wir auf grosser Einkaufstour und haben unter anderem die Aktion unseres Fitnesscenters dazu benutzt, eine Pulsuhr zu kaufen. High-Tech pur!

Die vorangehende Recherche beim Hersteller Polar hat gezeigt, dass das billigste Produkt nicht das ist, was man will - das zweitbilligste ist es. Genauso wie bei Kabelinternet oder ADSL.

Priska war wieder einmal dominant charakterstark und wir bekamen die sandfarbene F6 aus der Auslage. Eigentlich wären die ja nur zum Angucken gewesen ;-)

Per Knopfdruck wird das Ding zum ersten Mal gebootet und beginnt, die Batterie leerzusaugen. Nach zwei, drei Splashscreens beginnt es einem Löcher in den Bauch zu fragen - ähnlich wie bei einem MacOS X. Der beiliegende Brustgurt wird ein paar Zentimeter unter den Brustwarzen montiert und sendet der Uhr drahtlos den Clock des eigenen Herzens. Wer etwas gegen RFID hat, sollte wohl auch die Finger von Pulsuhren lassen. Der Sender soll 2500 Stunden halten und muss dann ausgetauscht werden - das Ding ist komplett vergossen. Ob man das Ding nach 2499 Stunden schwitzen überhaupt noch tragen will, sei dahingestellt.

Heute Nachmittag trug ich das Ding zum ersten Mal produktiv. Nach einer Kalibration wusste es, dass mein optimaler Pulsbereich zwischen 144 und 160 Beats per Minute liegt. Ziemlich schneller House also. Nach dem Krafttraining aktivierte ich das Ding und jumpte auf den Step. Manual vor mir um die 259853 Funktionen durchzuspielen. Man sieht grafisch den aktuellen Puls, die verbruzzelten Kalorien und die Trainingszeit. Tut man zu wild beginnt das Dings zu piepen und verleitet einen dazu, im Manual weiterzublättern und die Lautstärkeregelung zu suchen.

Nach dem Training beginnt der Spass. Die Uhr merkt sich die Details der vergangenen Trainings. Ich weiss also, dass ich 45 Minuten und 23 Sekunden Ausdauertraining gemacht habe, dabei 473 KiloKalorien verbruzzelte, welche zu 25% aus körpereigenem Fett bestanden, dass ich im Schnitt einen Puls von 155 (83% der maximalen Rate) und Peak einen von 163 (88% der maximalen Rate) hatte. Nach einer Woche werden diese Resultate archiviert und stehen über 3 Monate grafisch zur Verfügung.

Als Goodie kann man noch eine Software herunterladen, die das Dumpen der Uhr erlaubt. Man hält die Uhr vor das Mikro eines (Windows-)PCs und die Software parst das Piepsen. Damit soll sich eine Webseite füttern lassen, die die Infos noch weiter aufbereitet. Auch Downloaden ist möglich, z.B. persönliche Daten oder Logos, hier geht der Weg über die elektromagnetische Strahlung eines Lautsprechers. Klingeltöne scheinen aber noch nicht supportet zu sein. Wenn ich einmal zu viel Zeit habe, werde ich einen Pinguin downloaden ;-)

Nach diesem optimalen Training geht es mir prima. Kein Muskelkater, keine Müdigkeit. Ich hatte wohl die vergangenen Wochen eher etwas übertrieben - ein recht häufiges Problem von Amateursportlern wie mich.

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