Beziehungsband
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Geschrieben von Nala Rubischon (Link) am
Dienstag, 1. März 2011, 18:21
aus dem filosofier dept.
Die Bande jedoch, die zwei Menschen knüpfen, sind nicht aus unbiegsamem Stahl gemacht, sie dehnen und spannen sich, schnappen zurück wie elastisches Gummi, und nichts bleibt wie es war. Das Leben erfordert immer wieder kleinere Anpassungen und ein beständiges Festigen und Lockern dieser Fesseln.
Dies ein Ausschnitt aus dem Buch Tränen des Mondes von Di Morrissey das ich vor kurzem las. Die Stelle ist ziemlich am Anfang des Buches und sie liess mich einen Moment innehalten, liess mich ins philosophieren geraten und auch jetzt nach dem ich das Buch schon länger fertig gelesen habe, liess mich die Stelle nicht los. Ich hatte sie angezeichnet um darüber zu bloggen.
Genau wie beschrieben fühlt sich meine Beziehung an. Ein ständiges Geben und Nehmen, verändern und loslassen. Nichts bleibt wie es war. Fesseln? Ich empfand die Bindung nie als Fessel und doch ist eine Beziehung doch irgendwie auch eine Fessel. Gewisse Freiheiten die man vorher hatte, gab man ab. Freiwillig oder unfreiwillig. Bewusst oder unbewusst.
Und auf heutige Beziehungen angewandt - so manches Gummiband reisst, wenn es zu sehr strapaziert wird. Man weiss bei einem Gummiband nicht unbedingt so genau, wie lange es Spannung und Entspannung aushält.
Anpassungen sind erforderlich. Oh ja. Immer und immer wieder. Auch wenn mir das häufig schwerfällt. Am einfachsten ist es, wenn ich selber die Zügel in der Hand halten kann und die Anpassung oder Veränderung selber einleite. Nur geht das nicht immer.
So hoffe ich, dass meine beiden Beziehungsbänder noch viele Male sich dehnen, spannen und zurückschnappen. Und sollte das Band reissen, wird es mich ziemlich nach hinten raus kippen. Ich bin aber zuversichtlich, dass ich mich wieder aufrappeln werde.
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