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 Musical 
Beat Geschrieben von Beat Rubischon (Link) am Sonntag, 21. Juni 2009, 10:24
aus dem *la-la-la* dept.

Wie von Maja angekündigt fand am Freitag das Musical ihrer Schule in Mühlehorn statt. Und da Papi wusste, dass er einen Kopf kürzer wird, wenn er fehlt, war er auch brav da. Als ob es nicht schon genug schwer war, kriegte ich auch noch den Befehl: DU blogsch!

Eine Geschichte mit viel Moralin, aber genug einfach, dass sie von Schülern gespielt werden kann. Es geht um Spielzeuge, die nicht mehr verwendet werden. Erst müssen sie aus ihrer Lethargie finden, aufstehen und ihr Leben in die Hand nehmen - gegen Ende entscheiden sie sich dann zum Recycling.

Ein hübsches Projekt, dem sichtlich Zeit gefehlt hat. Vieles wirkt unfertig, unprofessionell und improvisiert. Kein Wunder, so hatten die Schüler gerade eben eine Woche zur Verfügung, das Stück an sich einzutrainieren und die ganze Deko zu bauen.

Dabei ist Theaterspielen durchaus etwas, was einem im Leben hilft. Soziale Gefüge bilden, Hierarchien, sich durchsetzen und unterordnen. Ein Projekt planen und durchziehen, nicht einfach nur am Schultisch sitzen und das konsumieren, was der Lehrer erzählt.

Aber wie überall ist auch der Lehrplan an der Schule ein betonierter Leitfaden, der kaum Raum für solche Projekte lässt. Eigentlich schade, es würde doch so manchem Schüler etwas mitgeben, was er draussen brauchen kann.

Von dem Inhalt seines Lehrplanes wird er keine 10% einsetzen können. Oder braucht einer der Leser hier tatsächlich das Vocabulaire seines Französischlehrers oder die Umwandlung von 2a + 2b = 2(a + b)?

Aber ich höre jetzt besser auf, über die Schule zu schimpfen. Noch muss ich 3 Jahre ruhig sein und meine beiden Kids motivieren, brav zur Schule zu gehen. Und ihnen die Daumen drücken, dass ihre Lehrer solche Projekte wie dieses Theater trotz Zeitdruck realisieren werden.

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  • Re: Musical
    Geschrieben von Bloggerin am Sonntag, 21. Juni 2009, 13:57

    Ja wirklich schade, wenn zu wenig Zeit zur Verfügung steht. Dabei könnte man bei solchen Projekten doch Synergien nutzen: Musikunterricht, Deutschunterricht, Zeichnen / Werken, ...mit etwas Phantasie auch Mathe (Berechnung der Kulissen usw9 und geometrie, sodass man gleich eine Projektwoche daraus hätte machen können.

    Wenn ich so zurückschaue auf meine Schulzeit und auf die meiner Kinder denke ich, dass viel viel Zeit verschwendet wird. Wenn man sieht, wieviele Stunden in das Schönschreiben investiert wird...in Franz Grammatik usw. Und wie wirklich Wichtiges wie Lebenskunde, Sozialkompetenz, Problemlösungen usw auch heute noch aussen vor bleiben.