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 Machtgeil 
Beat Geschrieben von Beat Rubischon (Link) am Donnerstag, 13. März 2008, 14:16
aus dem *wahlen* dept.

Schon verrückt, was aktuell ein paar Leute unternehmen, um zum 44. Präsidenten der USA gewählt zu werden. Was ist an diesem Job nur so geil?

Ein Krieg, der täglich Millionen kostet und das Land mit psychischen Krüppeln überschwemmt. Infrastruktur, die zerfällt - seien es einstürzende Autobahnbrücken oder Stromausfälle an allen Ecken und Enden. Gesetze, die den Menschenrechten widersprechen. Eine Währung, die trotz miesem Kurs noch immer überbewertet ist. Hunderte von Gefangenen, die auf ihren staatlich verordneten Tod warten. Ein inexistenter Sozialstaat. Die Tradition, Jungs so zu beschneiden, dass sie nicht mehr masturbieren können. Der höchste CO2 Ausstoss pro Kopf. Schulbildung, die sich nur Reiche leisten können. Das Versprechen, New Orleans wiederaufzubauen und dem WTC ein würdiges Denkmal zu setzen. Ein Spitzenbeamtenstab, der nicht vor Mord zurückschrecken wird.

Was muss jemanden motivieren, einen derartiges Himmelfahrtskommando anzutreten? Ist es dasselbe, was eine aktuelle Firstlady von Frankreich schätzt? Die Macht über den roten Knopf?

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  • admin@nacktkultur.org Re: Machtgeil
    Geschrieben von Albert (Link) am Montag, 17. März 2008, 08:41

    Deine Sicht der Dinge wird von der intellektuellen Schicht der USA durchaus geteilt. Wir können den Niedergang einer einst erfolgreichen Nation beobachten. Möglich wird das durch eine mediengestützte (/-verursachte?) Verblödung der breiten Masse. Es gibt aktuell dazu ein Buch (Februar 2008) von Susan Jacoby: "The Age of American Unreason". ISBN 978-0-375-42374-1, Pantheon Books N.Y. 2008.

    Der Klappentext:
    COMBINING HISTORICAL analysis with contemporary observation, Susan Jacoby dissects a new American cultural phenomenon - one that is at odds with our heritage of Enlightenment reason and with modern, secular knowledge and science. With mordant wit, she surveys an anti-rationalist landscape extending from pop culture to a pseudo-intellectual universe of "junk thought." Disdain for logic and evidence defines a pervasive malaise fostered by the mass media, triumphalist religious fundamentalism, mediocre public education, a dearth of fair-minded public intellectuals on the right and the left, and, above all, a lazy and credulous public.
    Jacoby offers an unsparing indictment of the American addiction to infotainment - from television to the Web - and cites this toxic dependency as the major element distinguishing our current age of unreason from earlier outbreaks of American anti-intellectualism and anti-rationalism. With reading on the decline and scientific and historical illiteracy on the rise, an increasingly ignorant public square is dominated by debased media-driven language and received opinion.
    At this critical political juncture, nothing could be more important than recognizing the "overarching crisis of memory and knowledge" described in this impassioned, tough-minded book, which challenges Americans to face the painful truth about what the flight from reason has cost us as individuals and as a nation.

    Lesenswert!

    Beste Grüße
    Albert