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 Erotische Bilder 
Fotografieren Geschrieben von Beat Rubischon (Link) am Freitag, 19. Januar 2007, 14:33
aus dem *knips* dept.

Per Zufall lag gestern Abend im Zug nach Chur ein total zerlesener Blick mit der Fotostrecke von Patty Schnyder. Ich konnte nicht widerstehen mir die Bilder anzusehen - auch wenn meine Sitznachbarin mich damit wohl zum Lüstling abgestempelt hat.

Die Bilder sind ganz anders entstanden, als ich solche Bilderstrecken mache - schliesslich hat die Sache richtig Geld gekostet, während ich mir den Luxus erlauben kann, nicht von der Fotografie leben zu müssen.

Patty sagt: Wie Venzago es mit seiner Kamera geschafft hat, mich in verschiedene Personen zu verwandeln, ist schlicht fantastisch. Ich versuche, die Person aus ihrem Inneren zu sehen. Nicht etwas zu stellen, sondern sich selbst finden, dieselbe Freude an sich zu finden, die auch Leute haben, die von aussen sehen.

Dafür mache ich eine Art iterativen Prozess. Nicht ein ewig langes Shooting am Stück, sonderen mehrere Anläufe. Dazwischen die Bilder mit dem Modell begutachten, durch den Kopf gehen lassen, neue Ideen sammeln.

Das Resultat sind sehr persönliche Bilder. Nur die, die dem Modell und mir gefallen, haben eine Chance auf einen Platz im Album. Dieses steht übrigens bei mir zuhause - ich habe mit den Personen keine Veröffentlichung im Internet ausgemacht und entsprechend halte ich mich daran.

Das mit dem sich gefallen ist eine interessante Geschichte - kaum jemand akzeptiert seinen Körper so wie er ist und es braucht erst eine gewisse Beschäftigung mit sich selbst, bis man sich zu mögen beginnt - ein Fotoshooting dieser Art kann so plötzlich zu einem Schritt auf dem Weg zu sich selbst bedeuten.

Auf alle Fälle bin ich mir sicher, dass mir die Bilder nicht gefallen haben. Perfekte Arbeit von Modell, Fotograf, Stylisten - aber irgendwie doch sehr sterile Bilder. Das Persönliche fehlt, es wird einfach eine Fassade aufgestellt.

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