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 Fahrtraining 
Nala Geschrieben von Priska Rubischon (Link) am Samstag, 1. April 2006, 20:53
aus dem schleuder-drift dept.

Heute darf man ja schon gar nicht mehr sagen, dass man gerne autofährt. Da wird man geköpft, geschlachtet, gevierteilt, geachtelt, gescheibelt, gewürfelt, gehackt, püriert und durch den Gulli gelassen.

Dennoch waren wir heute 10 "Freiwillige" die sich mutig als Gruppe nach Veltheim begaben um dort ein Fahrtraining zu absolvieren.

Wenn an einem Samstag morgen um 6.00 der Wecker klingelt, dann ist das schon irgendwie masochistisch, aufzustehen und mit dem Auto in den Aargau zu fahren, nur um sich einige Stunden lang, von einem Instruktor immer wieder darauf hingewiesen zu werden, was man beim Autofahren alles falsch macht.

Aber auch das hielt uns nicht davon ab und wir trafen und gegen 8.15 im Theoriegebäude, wo wir erst mal unser sauerverdientes Geld abluden (so ein Kurs kostet ja nun mal einfach was) und uns bei einem Kaffee eine erste Stärkung holten. Um 8.45 gings dann aber los mit einer Stunde Theorie über Fahrdynamik, Unter- und Uebersteuern, Brems-Ausweichmanöver usw.

Danach liess man uns endlich auf die Piste. Als erstes hiess es aufstellen zum Brake-Car benutzen. Da sitzt man in einem Auto (Subaru Forester), drückt aufs Gas, schaut auf eine Lampe und wenn die rot wird, sofort mit aller Kraft auf die Bremse stehen. Der Computer berechnet dann Reaktionszeit und Bremskraft und wer beim einen zu langsam oder beim anderen zuwenig kräftig war, bei dem lässt der Computer so ein hässliches Kaltverformen von Autoblech von sich *crash*. Die meisten schafften das wunderbar. Ich kannte das ja schon und wusste, dass ich wie ein Elefant auf die Bremse stehen muss. Aber blöderweise ist die Bremse weiterhinten und ich hab sie verpasst und *crash*... Ein erstes Handling im Slalom um die aufgestellten Pilonen rum forderte dann wiederum den einen oder anderen Fahrer. Es ging weiter mit (Voll)Bremsen - was wiedermal wunderschön die Vorteile von ABS aufzeigen konnte *seufz*. Während die ABS-Auto nach 10-15 Meter standen, fuhr mein Ländi friedlich bis auf 25-30 Meter weiter... Wehe dem, der es wagt, unverhofft vor mein Auto zu hüpfen.

Nach einer Mittagspause, wo wir uns im centereigenen Restaurant stärken konnten, gings nochmal zum Brake-Car und diesmal schafften es eigentlich alle (manche im zweiten Anlauf) genug Bremskraft aufzubauen und den Crash zu verhindern. Weiter gings mit schleudern und bremsen und nochmals einer Theoriestunde, wo auch die Bereifung zur Sprache kam. Die Kurventechnik war ein ausgiebiges Thema. Letzendlich ist das ja auch häufig ein Fahrproblem, das für abfliegende Autos sorgt.

Ein letztes Mal gings auf die Piste und wir durften das theoretische Wissen wiederum in Fahrpraxis umsetzen. Mit Schrecken musste ich feststellen, dass meine Kurventechnik bereits derart ausgefeilt ist, dass ich schneller als die anderen durch die Kurve fuhr und mir dadurch ständig mein Vorausfahrer "im Weg" stand. Der Abschlussparcour war wiederum auf Lenktechnik (nein, nein, nein, man macht kein Waschbrett mehr, nein, nein, nein) und fahren auf Rutschbelag ausgelegt.

Kurz vor 17.00 war dann der Kurs zuende. Danach musste Axel "Xtaran" erstmal sein Auto flicken, weil die Servolenkung siffte. Ob er das noch hinkriegte, werden wir sicher anderswo erfahren. Beat, Marius, Beni und Maja hatten einen Tagesausflug gemacht und waren gegen 15.30 auch im Schleuderzentrum und so konnte ich nach dem Kurs endlich meine ersehnte Kopfschmerztablette einnehmen und mich von Beat heimchauffieren lassen. Abendessen holten wir uns dann kurzerhand beim Pizzakurier, da ich fuer ein ausgiebiges Nachtessen zu schlapp war.

Fazit des Tages: Es tut immer wieder gut, ein Fahrtraining zu wiederholen. Der Adrenalinschub ist nicht mehr so extrem, dafür der Spassfaktor umso mehr. Und wenn wir es hinkriegen im Herbst gemeinsam den Auto 2 zu machen, dann würd mich das natürlich riesig freuen. Leute es war einfach geil!!!!!

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Das Kleingedruckte: Der Besitzer der folgenden Kommentare ist wer immer sie eingeschickt hat. Wir sind in keiner Weise für sie verantwortlich.

  • priska@0x1b.ch Re: Fahrtraining
    Geschrieben von Priska Rubischon (Link) am Sonntag, 2. April 2006, 12:18

    Hier noch die Daten zum Brake-Car:

    Reaktionszeit von 0,40 Sekunden (*gähn* war ich langsam!)
    Bremskraft von 36kg (N = kg*9.81)
    Womit ich eine Anhaltestrecke bei 50km/h und guten Strassenverhältnissen von 39Meter gehabt hätte. Das sind 17m mehr als ein trainierter Fahrer benötigt.

    Zweiter Versuch am Nachmittag:

    Reaktionszeit von 0,36 Sekunden (na geht doch)
    Bremskraft von 96kg
    Womit ich eine Anhaltestrecke von 17 Meter gehabt hätte.

    Erscheckend wenn man weiss, dass dies die Meter sind, wenn man vorbereitet ist. Nur das ist man selten. Und schon wird der Anhalteweg viele, viele Meter länger...

    • Re: Fahrtraining
      Geschrieben von SQZ am Sonntag, 2. April 2006, 13:37

      1. Test: 0.52 Sekunden mit 91kg (21m)
      2. Test: 0.51 Sekunden mit 71kg (25m)
      3. Test: 0.50 Sekunden mit 70kg (25m)

      Wobei ich beim 2. und 3. Test vom Bremspedal abgerutscht bin, das war so klein :-)