Spam

Geschrieben von Beat Rubischon (Link) am Dienstag, 31. Januar 2006, 21:32 aus dem viagra-valium-xanax-xenical dept. Gerade in den letzten zwei, drei Tagen hat mein SpamAssassin erstaunlich viele Mails nicht gefangen. Und Illiad's Userfriendly Comic von dieser Woche erinnert mich daran, dass es schon zwei Jahre her ist, seit uns Microsoft eine Lösung versprochen hat. Es wurde im Frühjahr '04 viel diskutiert. Bill machte - war's gar am WEF in Davos? - das Announcement innert zwei Jahren allen Spam zu beseitigen. Selbst in den Radionachrichten kam diese Ankündigung und entsprechend viele Leute sprachen mich deswegen persönlich an. Dann war da auch SPF. Gepriesen als Allerweltsmittel gegen Spam. Ein paar DNS-Records und das Spamproblem sei weg - wenigstens klangen die Diskussionen damals so. Tatsächlich ist der Spam zurückgegangen. Aber kaum wegen MS, SPF, Domain Key oder sonst einem technischen Hilfsmittel - sondern schlicht wegen der Sättigung des Marktes. 90% der transportierten Mails sind Spam, Viren und sonstiger unproduktiver Müll - ich ziehe dazu immer wieder gerne die Statistik des Mailservers der Physik an der ETH hinzu. Vielleicht half auch der gewaltsame Tod eines grossen Spammers in Russland, vielleicht die eine oder andere Verurteilung in den Staaten. Zusammen mit Filtern wie SpamAssassin, den diversen integrierten Filtern in Thunderbird, Outlook, iMail, Hotmail, Yahoo und GMail sind unsere Inboxen lesbar geblieben. Wir haben knapp die Kurve gekrazt und können Mail noch als das einfache und effiziente Kommunikationsmedium benutzen, als das es ursprünglich gedacht war. Ich wage auf alle Fälle keine Voraussagen, was in zwei Jahren sein wird. Für die Planung von Serversystemen ist die Situation übel - man kann nicht einmal die üblichen 3 Jahre vor-Ort-Service dazu nutzen, ein System zu "vergessen", sondern muss permanent am Ball bleiben. Was Morgen sein wird kann niemand sagen und die Geschichte zeigt uns, dass auch Microsoft und die OpenSource Community das nicht können. Permalink

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