Eifersucht, Neid oder Verlustangst

Geschrieben von Priska Rubischon am Mittwoch, 2. November 2005, 11:07 aus dem Licht-am-Ende-des-Tunnels dept. Ich beschäftige mich ja nun schon eine Weile mit diesen drei Dingen und versuch auch immer wieder rauszufinden, was ich denn gerade verspüre und warum. Nun hab ich mal versucht, die für mich erkenntlichen Unterschiede dieser drei Gefühle zu notieren. Eifersucht Das Sprichwort "Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht was Leiden schafft" stimmt ziemlich genau. Eifersucht verspür ich dann, wenn der Gedanke kommt "Das darf er nicht. Er ist gemein. Sowas macht man nicht." In der letzten Zeit so gut wie gar nicht mehr gekommen - ein sehr erfreulicher Fortschritt, den ich letztendlich auf die vielen Gedanken über mich selber zuschiebe. Den auf den Gedanken "das darf er nicht" kommt nun die Antwort "warum eigentlich nicht? Ich mach ja noch ganz andere Dinge und es ist ok wie's ist." Neid Im Blogartikel gings eher um "allgemeinen" Neid gegenüber anderen Gruppen. Es gibt auch noch den Neid auf den Partner. Er macht was, was ich auch möchte. Oder noch schlimmer, er macht etwas, was ich nie machen möchte und doch werd ich neidisch, dass er es macht. Hat sich inzwischen auch schwer gebessert, weil ich eingesehen habe, dass ich Dinge einfach nicht tun will, er aber schon. Also soll er die tun und ich kann froh sein, dass ich eben nicht mitmachen muss. Als Gegenpol hab ich dafür für mich klarer definiert, was ich will und versuch das mit ihm gemeinsam zu erreichen. Verlustangst Das nach wie vor grösste Problem in mir. Auch wenn für den Verstand klar ist, dass ich meine Partner nicht einfach verliere, mein Bauchgefühl kriegt jedesmal und sofort Panik, dass ich verlassen werde. Diese Angst ist auch völlig irrational, ich wurde in meinem Leben noch nie "einfach" verlassen. Es kann also nicht aus der Kindheit kommen. Und letztendlich hab ich auch kein Problem *wenn* ich verlassen werde, da schlag ich mich dann schon durch. Aber die Angst vorher, die ist irgendwie in mir. Es ist auch das Gefühl das mich in letzter Zeit häufig begleitet - und das mich deswegen ziemlich stark nervt. Vorallem weil ich bei Normalverstand keinerlei Probleme erkenne, wenn ich überlege, was meine Partner tun könnten und auch tun sollten. So kämpft in mir zur Zeit Kopf gegen Bauch, denn für Kopf ist es völlig selbstverständlich, dass meine Partner weitere Beziehungen eingehen dürfen, während mein Bauch gleich mit Verlustangst antwortet. In einem Gespräch mit Beat wurde mir klar, was er primär sucht. Nicht eine neue Beziehung, sondern einfach nur "Bekanntschaft(en)". Keine Frau fürs Leben - das bin ich schon. Aber sich mal gehenlassen dürfen. Nicht irgendwo Stop sagen müssen, sich voll im Griff haben. Ein verständlicher Wunsch, dem ich nur zu gerne entgegenkommen würde und jetzt weiterhin darauf hin arbeiten werde, dass ich das mit einem guten Gefühl im Bauch kann. Momentan erklär ich ihm, dass ich ein Problem (damit) hätte, aber dass er es dennoch tun soll. Wer weiss, vielleicht ist es letztendlich wenn *es* geschieht gar nicht so schlimm? Denn was ändert schon, wenn er wieder hier ist? Nichts. Ob das nun ein Tanzabend war, ein Essen mit einer Freundin oder heissen Sex. Er kommt gerne zurück - wie ich das jeweils auch tue! Letztendlich ist es so, dass ich meinen beiden Partnern dieses wundervolle Gefühl von geliebt-werden auch wünsche. Dieses von zwei Menschen begehrt werden, ohne schlechtes Gewissen geniessen dürfen, die Liebe zulassen ohne die andere zu zerstören. Es gibt nicht viel schöneres als zum Partner zurückzukommen und zu hören "ich liebe Dich!". Beat, Marius, ich liebe Euch und dank Eurer Geduld hoffe ich, Euch diese Geschenke bald mal zurückgeben zu können! Permalink

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