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 Smarter Service 
Beat Geschrieben von Beat Rubischon am Mittwoch, 31. August 2005, 07:53
aus dem brummm dept.

Gestern war es wieder einmal so weit: Mein Smart (ich traue micht nicht, dem Auto zu sagen :-) musste in den Service. Den ersten seit meinen Ferien.

Da mein Handy exakt am Morgen früh schlappmachen musste, erfuhr ich natürlich nichts von der Notwendigkeit, den Auspufffächer (an dem klebt leider die Turbine) und die Querstabilisatoren zu ersetzen - immerhin einen Betrag von runden 2kCHF. Hoffen wir, dass die Teile noch einmal 15'000km überleben.

Dafür bekam er einen neuen Verdeckantrieb. Daimler-Chrisler hat den finanziert - wohl eine Rückrufaktion. Fackel unterschrieben, Einzahlungsschein entgegengenommen und ab in's Auto.

Das Wetter wunderbar, also Dach auf. *klick* *bsssssssssss* *klick* *bssst*. Einmal auf's Dach drücken. * * Oje. Das sollte *bsst* machen. Die rechte Seite hat eingerastet, die linke nicht. Das Dach steht, geht nicht mehr vor oder zurück. Wenigstens gleich neben der Garage. Also noch einmal zurück im Schritttempo - alles andere entlockt dem Smart ein unangenehmes *bipbipbipbip*.

Nach wenigen Sekunden entschliesst sich der Smart-Mechaniker das Ding in die Garage zu fahren wo er einen vielleicht Kubikmeter grossen Metallwagen in die Nähe holt. Darauf ein Notebook und eine lange Leine, welche ihr Ende über den Pedalen findet.

Das Notebook natürlich offline. Muss erst gebootet werden. Ich konnte mich gar nicht mehr daran erinnern, dass WinNT 4 sooooo lange zum booten brauchte :) Dann noch eine DOS-Box wegklicken, mit einem <Ctrl>+<Alt>+<Del> den Virenscanner abschiessen. Interessante Arbeitstechnik da. Das Startmenü lässt sich prima ausrollen, nachdem auch der DHCP-Client die Suche nach einem Server aufgegeben hat. 5 Minuten für den Diagnoserechner ;-)

Ein nettes GUI erscheint. Jeder der 4 Microkontroller kann separat angesurft, überwacht, justiert und verkonfiguriert werden. Selbst so triviale Dinge wie der Lichtwarner oder die Zentralverriegelung sind nicht "dumm", sondern werden von einem intelligenten Ding gesteuert. Einer davon übernimmt das Oeffnen des Daches. <F9> startet den Motor des Daches *smmmmm* Irgendwann löst sich das Dach und ein komplettes Ein- und Ausfahren übernimmt die Justage der beiden Motoren. Servicecomputer wieder abtrennen und hoffen es tut. Noch eine kurze Rechtsmittelbelehrung: Nicht mehr ein zügiges Patschen sondern sanfte Gewalt soll zukünftig das Dach initial einrasten.

Der Rest des Tages war herrlich. Dach offen (es liess sich einwandfrei schliessen ;-), Sonne und frische Luft. Und ja nie daran denken, dass der fahrbare Untersatz unter dem Hintern in Tat und Wahrheit ein kleiner Beowulf Cluster ist ;-)

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Das Kleingedruckte: Der Besitzer der folgenden Kommentare ist wer immer sie eingeschickt hat. Wir sind in keiner Weise für sie verantwortlich.

  • die kennt man YETI @ home
    Geschrieben von Ventilator am Freitag, 2. September 2005, 10:08

    Offenbar kann die Karre schneller rechnen als fahren. Kann man damit auch YETI@home rechnen lassen?

    • beat@0x1b.ch Re: YETI @ home
      Geschrieben von Beat Rubischon am Freitag, 2. September 2005, 12:53

      Grundsätzlich ja, aber: YETI@home läuft natürlich nur in der Garage. Unterwegs musst Du BIGFOOT@ontheroad laufenlassen.