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60 Jahre Kriegsende zum Zweiten
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 Geschrieben von Beat Rubischon am
Samstag, 14. Mai 2005, 00:40
aus dem autsch dept.
Meinem Bericht über die Memoiren von Churchill ist noch eine Geschichte
hinzuzufügen, die mich sehr stark beschäftigt hat - den japanischen Angriff auf
Pearl Harbor.
Zu Beginn des zweiten Weltkrieges hielten sich die USA an ihre Neutralität. Sie
belieferten zwar erst die Engländer, später auch die UDSSR mit Kriegsmaterial -
die amerikanische Bevölkerung hätte allerdings nie einen Einsatz von
amerikanischen Soldaten akzeptiert.
Bis zum 7.
Dezember 1941. Die Flugzeuge von 6 japanischen Trägern bombardierten die
amerikanische Seeflotte, welche im Hafen auf Hawaii vor Anker lagen. Viele der
92 Schiffe sanken oder wurden bis zur Unbrauchbarkeit beschädigt, über 2000
Seeleute verstarben.
Nachdem Churchill die Nachrichten gehoert hatte, rief er Roosevelt an: "Herr
Präsident, was ist das mit Japan?" "Ja, es stimmt. Sie haben uns in Pearl Harbor
angegriffen. Jetzt teilen wir alle das gleiche Schicksal."
Tatsächlich änderte dieser Angriff schlagartig die Haltung der Amerikaner. Sie
legten ihre Neutralität ab und zogen in den Krieg um als Sieger in Berlin und
Tokio einzutreffen.
Pearl Harbor war völlig unvorbereitet. Obwohl das Wissen da war, dass die
Japaner bald angreifen würden, waren viel zu wenig Leute auf ihren Posten. Die
amerikanische Regierung akzeptierte - man kann vielleicht gar sagen förderte -
den Angriff der Japaner. Der Schaden wurde akzeptiert, um die eigene Bevölkerung
dazu zu bringen, ihre Meinung zu ändern.
Wer erinnert sich nicht an den 11.
September 2001? Die Amerikaner galten als ein Volk freier Bürger welche sich
praktisch ohne Einfluss des Staates bewegen konnten. Zwei Flugzeuge und ein
weltbekanntes Gebäude, 3000 Tote. Ein Risiko, welches von der Regierung
zumindest akzeptiert - man kann vielleicht sogar sagen gefördert - wurde.
Seither akzeptieren die Amerikaner eine massiv verschärfte Kontrolle, ziehen in
Kriege, akzeptieren einen Präsidenten, dessen Wahl viele Fragezeichen aufwirft.
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