|
In memorial
|
 Geschrieben von Priska Rubischon am
Sonntag, 1. Mai 2005, 17:03
aus dem nur-noch-wenig-traurig dept.
Heute exakt vor einem Jahr mussten wir Abschied von meinem Papi nehmen.
Hatten wir zeitweise noch die Hoffnung, er besiege den Krebs, war die Woche vor dem 1. Mai ein staendiges hoch und tief, eine Woche voller Ungewissen, Angst und Bangen.
Sein Weg war am Schluss etwas steinig, er kaempfte wohl noch, aber war schon zu schwach und wir liessen ihn gehen. Meine Mutter, meine Schwester und mein aeltester Bruder fuhren am Abend des 1. Mai ins Spital um ihn auf seinen letzten Metern zu begleiten. Ich blieb zuhause, weil ich wohl ein zu langen Weg ins Spital gehabt haette. Er durfte dann ruhig einschlafen und auf seinen neuen - fuer uns unbekannten - Weg gehen.
Das alles ist jetzt ein Jahr her. Ein Jahr in dem wir lernten, unser Leben ohne ihn zu schaffen. Immer wenn mir mal Traenen runterlaufen ahne ich, dass er in meiner Naehe ist. Warum ich dann allerdings weine ist mir ein Raetsel. Ich kaempfe dann jeweils mit mir, mit dem Gedanken, dass ich niemanden auf der Erde festhalten kann. Dass das einfach so von einer Stunde zur anderen aendern kann und ich diese Person nicht mehr bei mir habe. Loslassen - etwas das man immer wieder lernen muss. Menschen die wir lieben loslassen, damit sie ihren Weg weitergehen koennen.
Papi ich danke Dir, dass Du unser Weg solange begleitet hast und hoffe, Du schaust weiterhin auf uns, dass wir keinen (zu) grossen Scheiss bauen.
Permalink
|
|
|