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 Umzug 
Beat Geschrieben von Beat Rubischon (Link) am Donnerstag, 10. November 2016, 16:15
aus dem *bye-bye* dept.

2016 ist das Jahr der Umbrüche, des Wandels, der Weichenstellung. Nach gut 22 Jahren kehren wir Obstalden den Rücken und ziehen ins Unterland.

Unsere "Kleinen" sind gross geworden, Beni spielt gerade den grossen Soldaten und kehrt bald an seinen Arbeitsplatz zurück, Maja studiert an der Uni und ist mit ihrem Schatz zusammengezogen, Nala packt die nächste Weiterbildung, Marius und ich haben nie aufgehört, in Zürich unsere Batzeli zu verdienen. So schön das Dorf auf dem Kerenzerberg auch ist, die Distanzen sind gross und das Pendeln saugt mächtig.

Zurück im 1994 reiste ich jeweils mit meinem Sugi nach Dietikon, brauchte dafür eine runde Stunde. Niemand dachte daran, dass sich dies innert 10 Jahren mehr als verdoppeln würde, selbst mein Umstieg auf den Zug war letztendlich keine Verlängerung mehr. Vor zweieinhalb Jahren realisierte ich einen Traum und habe ein Zimmer im Kreis vier. Seit Anfang diesem Jahr ist mein Arbeitsweg auf drei Minuten geschmolzen, ein faszinierendes Erlebnis, das ich gerade enorm geniesse.

Nun ziehen auch Nala, Marius und Beni nach Zürich. In eine andere Ecke als ich, aber immerhin schon einmal in dieselbe Stadt. Die Zeit mit getrennten Schlafplätzen hat sich bewährt, Nala und ich können heute eine Verbundenheit leben, die nicht mehr durch Alltag verdorben wird. Wir können den Teil bewahren, der uns verbindet.

So heisst es gerade umziehen und das ist Scheisse :-) Für mich "nur" virtuell, einerseits Papiere zügeln, anderseits aber auch meine virtuelle Identität aus dem Keller wegmigieren. Aus "max" wird "sky", aus dem Chef von Kellerman's eine VM in der Cloud. Heute ist als letztes der DNS umgezogen, ein letzter Blick durch die Webcam auf die Churfirsten, die letzten 12 Jahre Blick aus dem Büro sind archiviert.

Für die anderen drei ist es ein physischer Umzug mit der (scheinbar üblichen) Erkenntnis, dass Besitz belastet. Und zwar wortwörtlich. Mal sehen, ob "Krempel" minus "was wir nimmer brauchen" gleich "hat Platz am neuen Ort" aufgeht ;-)

Das Häuschen in Obstalden wird wohl bald wieder das Zuhause einer anderen Familie, die ihren Kindern ein Aufwachsen in der wundervollen Bergwelt ermöglichen wird. Wir drücken unseren Nachfolgern die Daumen, dass auch sie eine gute und erinnerungswürdige Zeit da verbringen mögen.

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