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 1. Sommerball im Victoria-Jungfrau 
Nala Geschrieben von Nala Rubischon (Link) am Montag, 7. Juli 2014, 18:29
aus dem begeistert dept.

Nach dem Reinfall beim Aerzteball waren wir auf den Sommerball in Interlaken gespannt. Die Hoffnung war gross, dass es ähnlich wie am Winterball ein wundervoller Abend wird.

Die Hoffnung wurde übertroffen!

Der Ball war einfach nur perfekt. Es war unglaublich, was das Team vom Victoria-Jungfrau wieder hingezaubert hat.

Der Empfang war wie immer sehr herzlich und wir sind jedesmal erstaunt wieviele Bernerinnen dort arbeiten. In breitem Berndeutsch angesprochen zu werden, ist einfach heimelig. Wir hatten wiederum ein wunderbares Zimmer mit Blick auf die Jungfrau. Allerdings war die am Samstag nachmittag dick in Wolken eingepackt. Machte nichts, wir hatten eh nicht viel Zeit und mein erster Termin stand an.

Zuerst gings für mich ins Make-up - ein kleiner Makel den das Hotel aufweist. Das Spa bietet Abend Make up an, allerdings haben die Mitarbeiterinnen nur Sensai-Produkte zur Verfügung und da auch nicht gerade die grosse Auswahl. 12 Farben für Lidschatten ist doch arg wenig. Die Kosmetikerin hatte zuwenig Pinsel zur Auswahl und alles war einfach bisschen improvisiert.

Dennoch kriegte sie ein durchaus ansehbares Make up hin und ich ging weiter zum Coiffeur - Termin für die Hochsteckfrisur stand an. Der eingemietete Coiffeur Aerni hatte das gut im Griff. Die Coiffeuse hatte mir innert kürzester Zeit eine luftige Banane hochgesteckt, alles mit einer Tonne Haarspray fixiert und etwas Glitzer drüber.

Nach diesem Verschönerungsmarathon hatten Marius und ich noch Zeit für einen Spaziergang in Interlaken. Der Regen hatte aufgehört, es war angenehm frisch und wir genossen die laue Luft bevor es zurück zum Hotel ging und wir uns für den Ball einkleiden durften.

Das von Beata für mich geschneiderte Kleid bekam seinen ersten Auftritt. Der Ball wurde erst durch einen Apero eingeläutet. Ein erstes Beschnuppern der anderen Ballgäste. Die ersten bekannten Gesichter, viele unbekannte Gesichter. Natürlich mussten wir auch die Bekleidung genauer betrachten. Da ein hübsches Kleidchen, dort eines zum Davonrennen. Immerhin alle schick angezogen, auch wenn es farblich nicht immer so ideal gewählt war.

Nach dem Apero gings in Salle de Versailles der diesmal ganz anders ausgeleuchtet und ausgestattet war als am Winterball. Sommerlich frisch kam er daher, wesentlich weniger Tische. Man merkt, dass es der erste Sommerball im Hotel ist, die Ballgäste sind vorsichtig bei der Wahl.

Der Ball wurde durch ein Turnierpaar mit Wiener Walzer eröffnet. Wir sollten die beiden noch zwei weitere Male bewundern dürfen. Danach war aber die Tanzfläche den Gästen und das Vorspeisenbuffet war auch eröffnet. Entgegen dem Winterball wurde so der Ansturm etwas gedämpft und die Gäste verteilten sich zwischen Tanzfläche und Vorspeisenbuffet. Auch wir genossen natürlich die leckeren Vorspeisen - nachdem wir uns erstmal etwas eingetanzt hatten.

An unserem Tisch sass ein deutsche Ehepaar das am Zürichsee wohnt. Der Herr war etwas konsterniert, da die Dame die uns durch den Ball führte breites Berndeutsch sprach und er so gut wie nichts verstand. Das andere Paar war ebenfalls vom Zürichsee und wie sich später rausstellte, war sie mal Turniertänzerin in den Standardtänzen. Hoppla. Nach unserem ersten Slowfox befand sie dann eben, dass wir sehr schön tanzen und wunderbar verzögern, etwas das viele Tänzer eben nicht richtig machen. Ein solches Lob von einer Turniertänzerin ist schon noch speziell...

Der Hauptgang wurde serviert und das Rindfleischli war ja sowas von lecker. Aber auch danach war natürlich tanzen angesagt. Das Turnierpaar zeigte uns noch weitere Standardtänze wie man es als Show tanzt. Hübsch anzuschauen, unmöglich nachzutanzen. Allemvoran der Quickstep, der wirklich genial aussah mit hüpfen und hopsen. Für social dancing unmöglich. Nun denn, wir hatten dann die Fläche wieder für uns.

Die Tanzfläche war immer recht gut gefüllt und dennoch nicht überfüllt, so dass man wunderbar tanzen konnte. Da und dort mal ausweichen, aber dennoch genug Möglichkeiten auch mal mit grossen Schritten über die Fläche zu fliegen. Die Schwierigkeit einmal mehr wie am Winterball der Parkettboden der nicht ganz eben ist. Vorallem gegen die Bühne zu hat es eine ziemliche Senke. Versuch da mal zu bremsen...

Wir genossen den Abend und je später es wurde, desto weniger Tänzer standen auf der Fläche. Sehr schade, weil die Musik wirklich sehr schöne Tanzmusik spielte. So kam es halt, dass Marius und ich ständig auf die Fläche mussten. Wir wollten die Tanzfläche ja nicht verwaisen lassen. Der Schweiss lief nur so runter, das war nur ein Hinweis mehr, dass wir mit schwung tanzen sollten, denn der Schwungwind kühlt :) Genial war mein Kleid. Der Stoff ist relativ schwer, bei Drehungen aber fliegt er so wunderschön, dass wir Drehung um Drehung machen mussten.

Kurz nach ein Uhr waren wir dann fast das letzte Paar das sich auch Richtung Bett aufmachte. Der Abend war traumhaft. Wir kriegten unglaublich viele Komplimente für unser Tanzen. Immer wieder wurden wir angesprochen, dass es eine Freude sei uns beim Tanzen zuzuschauen. Da wird es schwierig für mich zu behaupten ich könne nicht tanzen ;-)

Der 1. Sommerball im Victoria-Jungfrau - ein voller Erfolg und auf jeden Fall weiter zu empfehlen! Tolle Ambiente, gutes Essen, aufmerksame Bedienung, Musik die zum Tanzen einlädt und interessante Gäste. Ich kannte den Sommerball im Kursaal Interlaken nicht, bin aber sicher, dass der neue Ersatz im Victoria-Jungfrau auf jeden Fall mithalten kann.

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