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 Reisebericht - Teil 4 
Nala Geschrieben von Nala Rubischon (Link) am Sonntag, 26. Januar 2014, 16:49
aus dem weiter-gehts dept.

Heute berichte ich von unserem Aufenthalt in Wellington und der Weiterreise bis Hamilton.

In Wellington gibt es viel zu sehen, eine hübsche kleine Stadt mit unglaublichem Charme. Nach der Ankunft im Hotel schauten wir uns die Stadt einfach mal zu Fuss an. Suchten die Cable Car Station, die wir am nächsten Tag nutzen wollten und spazierten einfach bisschen durch die Strassen.

Abendessen gabs dann bei einem Chinesen in einer Seitennebenstrasse. Sehr lecker, wenig Besucher, dafür das Ehepaar das dort war sehr gesprächig. Eine nette kleine Unterhaltung über Wellington, UK und Winter. Die beiden leben seit 1972 in Wellington und hatten seither nur 2x Schnee gehabt. Hach meine Traumdestination ;-)

Am nächsten Tag fuhren wir dann eben mit dem Cable Car hoch und anstatt auf den Bus zu warten, gingen wir uns zu Fuss Richtung Zealandia. Es war auch gar nicht so weit, so dass es ein netter Spaziergang wurde, bei dem man auch die interessante Bauweise der Neuseeländer anschauen konnte. Wir wollten gar nicht ins Zealandia rein, sondern nur Tickets für die Nachtführung kaufen. Plätze waren noch frei und so wussten wir, dass wir einen entspannenden Tag angehen wollen, um abends fit zu sein. Wir spazierten also zurück, dafür durch den Botanischen Garten bis nach Wellington runter. Wunderschön mit vielen Tieren und Pflanzen. Enten die sich von Hand füttern liessen, ebensolche Spatzen und Amseln. Zurück in der City besuchten wir das grosse Te Papa Museum. Museen sind in Neuseeland fast durchgehend gratis. So kann auch ich mal in ein Museum rein, ohne mich zu ärgern, dass ich viel Eintritt zahlen musste, obwohl ich nur wenig Zeit darin verbrachte.

Abends dann eben die Nachttour im Zealandia. Ziel war es, einen lebenden Kiwi zu sehen, garantiert war es allerdings nicht. Die Führerin erzählte zuerst wie es zum Zealandia kam, wie die Menschen die Insel veränderten - und das keineswegs nur zum Postiven... Und dann ging es ausgerüstet mit Rotlichttaschenlampen los. Am Eingang begegneten wir erst noch einem Kaka. So ein richtiges Weichei, die lassen sich selbst von Tuis vertreiben *G*. Dafür sass er dann ganz nahe bei uns auf der Stange und wir konnten ihn von Nahe betrachten. Ein hübsches Kerlchen. Etwas weiter begegneten wir auch noch dem Tuatara (eine Art kleiner Dinosaurier). Auch die beiden Takahe liessen sich natürlich brav füttern. Und so langsam wurde es auch dunkler. Wir immernoch auf der Suche nach dem Kiwi. Und dann bei einer Fütterungsstation (die allerdings nicht immer vom Kiwi besucht wird...) war es soweit. Man hörte so Getrampel und dann tauchte er auf. Ein Kiwi-Männchen. Wunderschön und faszinierend. Die Tour ging natürlich noch weiter und wir hörten die Kiwi einander zurufen, ganz viele andere Tiere die miteinander "sprachen". Die Tour ging über die grosse Hängebrücke von der aus man einen riesen Farn von oben bestaunen konnte. Und dann Glühwürmchenwänden entlang wieder zurück zum Eingang.

Wirklich ein weiteres Highlight unserer Neuseelandreise. Neben dem Schwimmen mit Delfinen, den Fellknäuel am Cape Palliser nun richtig und real einen Kiwi in freier Wildbahn gesehen. Ein Erlebnis das nicht viele Neuseeländer und Neuseelandtouristen mitnehmen.

Der nächste Tag war dann aber bereits wieder Abschiednehmen von dem hübschen Städtchen und wieder Richtung Norden fahren. Ein Mittagshalt in Whanganui und dann weiter Richtung Tangariro Nationalpark. Und da kam eine Odyssee auf die wir gut hätten verzichten können. Nach dem ersten grösseren Berg fragt mich Marius ob bald eine Ortschaft komme, da wir sonst umdrehen müssten um eine Tankstelle zu suchen. Meiner Meinung nach war ich auf der Karte kurz vor einer Ortschaft. Waren wir aber nicht. Es kam Berg um Berg um Berg. Irgendwann kam dann doch die Ortschaft - eine Schule und sonst nichts. Und wieder Berg um Berg um Berg. Die Tankanzeige immer weiter bei null. Ich war mit den Nerven ziemlich am Ende. Mitten im Nirwana mit leerem Tank ist auf keinen Fall der Abenteuerurlaub den ich suche. Ich bibberte also über jeden Berg in der Hoffnung nun endlich in eine Ortschaft zu kommen. Mit den letzten Milliliter (oder mehr - wir wissen bis heute nicht wieviel Liter Benzin im Tank Platz hätten...) kamen wir dann aber in Raetihi an und da hatte es tatsächlich eine Tankstelle. Halleluja.

Wir entschieden uns noch etwas weiter zu fahren, jetzt war der Tank ja wieder voll und so ging es zur Mitte der Insel.


Mount Tongariro Mount Ngauruhoe und Mount Ruapehu


Auf dieser Fahrt kamen wir dann auch beim Einstieg zum Lake Rotopunamu vorbei... Wir entschieden, den am nächsten Tag aufzusuchen und suchten uns in Turangi ein B&B aus. Das Ehepaar das uns Aufnahm war wirklich supernett. Beide pensioniert und unternehmungslustig. Wir hatten gute Gespräche und Marius ging abends dann noch mit Bruce fischen. Derweil guckte ich mit Annie eine Soap-Opera am TV, die ja eh alle 10-15 Minuten von Werbung unterbrochen wird, in der man dann zusammen plaudern kann.

Am Morgen wurden wir dann mit einem super Frühstückbuffet verwöhnt und gut gesättigt machten wir uns auf den Weg, den Lake Rotopunamu anzuschauen. Eine leichte Wanderung durch Dschungel-Wald, für jeden machbar. Im Sonnenlicht würde der See grün schimmern, da es an dem Morgen aber bewölkt war, war nichts mit grün. Unsere Reise führte uns dann weiter bis Te Kuiti. Ein Dorf kurz vor den Waimoto-Glowworm-Gloves - den Waimoto Glühwürmchenhöhlen. Wie schon Danevirke ist auch Te Kuiti nicht sehr touristisch erschlossen. Wir schliefen im einzigen Motel und schauten uns das Dörfchen an. Essen gabs in einem von 3 Restaurants.

Bei der Weiterreise entschieden wir uns, dass die Höhlen zu touristisch sind und wir Glühwürmchen ja schon im Zealandia gesehen hatten. So fuhren wir daran vorbei weiter Richtung Meer, immer mehr ins "Outback". Auch sehr hübsch, nur keine Touristen. Wir besuchten die Oecean-Beach, fanden aber die Hotsprings nicht. Das Wasser war doch ziemlich kalt. Mit ach und krach schaffte ich auch auf dem Rückweg die Düne zu erklimmen. Zweite Schritte vorwärts, einer zurück, und das in feinestem schwarzem Sand.

Von da gings dann über tausend Umwege Richtung Hamilton. Dank diesen Umwegen begegneten wir dafür einigen Einheimischen, die sämtliche durchfahrenden Autofahrer grüssen. Wie zuhause :-). Für Hamilton hatten wir bereits in Wellington das Hotel reservieren lassen. Es war 24. Dezember und wir wussten nicht, ob dann noch viele Hotels Zimmer vermieten. Wär zwar kein Problem gewesen, aber so liessen wir uns im Kingsgate nieder. Fuhren jeweils nach Hamilton rein, denn entgegen zu Schweizer Städten kennt man dort tatsächlich bezahlbare Parkplätze.

Der 25. Dezember war ein spezieller Tag. Wir wussten, dass wohl so ziemlich nichts offen haben wird und so schauten wir, dass wir einfach Dinge besichtigen, die frei zugänglich waren. Unsere Reise führte uns nach Raglan und wieder über tausend Umwege über Nebenwege dann nach Cambridge. Ich wollte meiner Englischlehrerin die aus Cambridge (UK) kommt eine Karte senden. Cambridge (NZ) besucht. Auch dieses Dorf war ziemlich ausgestorben und alle Läden geschlossen. In Hamilton ging dann die Jadg nach Abendessen los. Die wenigen Restaurants die offen hatten, waren entweder voll oder die Speisekarte sagte uns nicht zu. Immerhin beim Thailänder wurden wir fündig und es hatte sogar Platz. Wir assen wirklich lecker - obwohl wir die einzige Gäste waren...

Von Hamilton ist es nicht sehr weit nach Auckland die Rückgabe unseres Autos war ja erst auf den 30. geplant, so war ein Tag mehr in Hamilton geplant und wir konnten am 26. wieder von offenen Geschäften profitieren. Der Besuch des Zoos war angesagt. Ein schön angelegter Zoo mit interessanter Tierauswahl. Von wunderschönen Aras über Kakadus bis hin zu Agouti (vermutlich ein entfernter Verwandter von Meerschweinchen), Zebra, Giraffen, Geparde, Nashörner (dass diese behäbigen Tierchen bis zu 50km/h rennen können wusste ich gar nicht!). Natürlich waren auch Löwen da. Und Schweine :-D

Unsere Rundreise näherte sich langsam dem Ende. Es war nur noch die Rückreise nach Auckland, einige Tage in Auckland und der Rückflug vorgesehen. Von dem berichte ich dann im letzten Reisebericht.

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