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 Reisebericht - Teil 2 
Nala Geschrieben von Nala Rubischon (Link) am Sonntag, 12. Januar 2014, 13:49
aus dem Delfin-und-Kauri dept.

Der nächste Reiseberichtteil handelt auf jeden Fall von Delfinen. Aber auch von Weihnachten im Garten, Kauri Bäumen und Schweinen.

Am Freitag der 13.te war dann ein erstes richtig grosses Highlight unserer Ferien vorgesehen. Wir fuhren mit einem Katamaran aufs Meer und gingen auf Delfinsuche. Zuerst begegneten wir aber kleinen blauen Pinguinen. Aussage der Skipperin - wenn den Fotoapparat bereit hast und das Tier fliegt weg, dann wars kein Pinguin, wenn er abtaucht, dann wars ein Pinguin.

Weiter draussen sahen wir schon die Delfine springen. Natürlich waren da schon andere (grössere) Boote dabei deren Mitreisenden die Tiere zu zeigen. Wir fuhren auch hin und nur schon den Tieren zuzuschauen wie sie springen und schwimmen ist faszinierend. Die Delfine kamen dann auch recht schnell zu unserem Boot, unten durch, vorne, hinten. So schnell kann man gar nicht schauen.

Und dann war der erste Moment in dem wir von der Skipperin ins Wasser geschickt wurden. Schwimmen mit Delfinen war nämlich der Aufhänger des ganzen Turns. Erst gab es noch Erklärungen was wie wo. Z.B. dass man nicht versuchen soll, die Delfine anzufassen, da die dann wegschwimmen und nicht mehr wiederkommen. Aber man solle halt auch tauchen, drehen und vorallem SINGEN! Wir also mit Flossen, Taucherbrille und Schnorchel vorsichtig ins Wasser und dann losschwimmen was das Zeug hält. Delfine sind bekanntlich gute schnelle Schwimmer... Beim ersten Wassergang hörte ich die Tiere zwar, war aber irgendwie immer am falschen Ort. Nur einmal ganz kurz sah ich einen vorbeischwimmen. Marius hatte schon beim ersten Schwimmgang mehr Glück.

Nach kurzer Zeit wieder rauf aufs Boot. Die Skipperin erzählte was war und dann weitere Delfine suchen. Das zweite Mal im Wasser war auch nur kurz und auch dort sah ich die Tiere nicht wirklich. Macht nichts, ist auch so lustig, wenn man da zu neunt im Wasser rumplanscht. Dann aber der dritte Gang ins Wasser war ein Volltreffer. Wir trafen auf zwei bereits spielende Delfine und als wir dann alle im Wasser waren, fanden die beiden das wohl ebenso spannend wie wir und wir spielten miteinander. Ok, vermutlich spielten eher die Delfine mit uns, aber egal. Es war einfach nur grandios. Ich schwamm mit dem einen Delfin so in einem Kreis, er (oder sie?) keine 1,5m von mir entfernt, wir schauten uns an und ich "schrie" (schrei mal mit Schnorchel im Mund!) die ganze Zeit "uhuuuu uuuuhuuu". Vermutlich dachte der sich, die hat einen Knall in der Schüssel 8-)

Nach diesem tiefgreifendem Erlebnis wurden wir zu einer Insel gebracht, die wir etwas erkunden konnten, während die Schiffscrew das Mittagessen vorbereitete. Nach dem Mittagessen hatte es dann doch etwas Wind und wir konnten Segel setzen und übers Meer segeln. Was für eine wunderbare Art das Meer zu bereisen! Müde und zufrieden gings zurück nach Paihia. Da gönnten Marius und ich uns ein leckers Abendessen bei Alfredesco mitten unter verschiedenen Zusammenkünften von Weihnachtsesse(r)n.

Dieses Delfinerlebnis war so intensiv, dass es letztendlich egal gewesen wären, wenn die restlichen Tage auf der Insel langweilig geworden wären. Wurden sie aber nicht. Unsere Reise ging von Paihia weiter Richtung Norden bis es nicht mehr weiter ging. Cape Reinga ist der nördlichste Punkt von Neuseeland. Ein Leuchtturm und keine Beiz!


18'029km bis London!

Auf der Rückfahrt dann noch ein Abstecher an die Ninty Mile Beach, die keine 90 Meilen ist, aber dennoch endlos lange. Und bei Ebbe befahrbar. Mietautos haben meist ausgeschlossen, dass man über die Ninty Mile Beach fahren darf und so sind wir dieselbe gravel road zurück gefahren.

Unser Weg führte dann weiter an der Westküste entlang durch Feld, Wald und Urwaldgebiete. In einem dieser Urwaldgebiete hielten wir an um einen uralten Kauri-Tree anzuschauen. Das "Bäumchen" war rund 2'000 Jahre alt. Leider konnte man bei diesem Kauri nicht ganz nahe ran und so gab es nur Fotos von weitem. Im nächsten Park hätte man näher an Kauri Baum gehen können, da es aber regnete, verzichteten wir drauf und fuhren weiter bis Dargaville. In der dortigen Information wurden wir an ein nettes B&B weitergewiesen. Zwei ältere Ladies aus UK die uns ihre umgebaute Garage als Nächtigungsstätte überliessen.

Eingerostet von der langen Fahrt an diesem Tag wollten wir uns noch etwas bewegen und spazierten in den Dorfkern. Da fand gerade "Christmas in the Gardens" statt. Eine Mischung aus Weihnachtsfeier, Openair und Grillparty. Nicht für Touristen, sondern wohl fast ausschliesslich von Einheimischen besucht, liessen wir uns in dem friedlichen Treiben mitreissen und schmunzelten immer wieder mal. Weihnachten mit Steakbrot, Shorts, Flipflops und Erdbeeren ist uns doch recht unbekannt. Neben Silent Night, das wir doch als weihnächtlich bezeichnen gab es auch Vorführungen von Schulkindern mit Popmusik, Maorigesänge und Ukulelespiel.

Nach diesem erheiternden Abend gings am Sonntag dann wieder weiter Richtung Süden, quer durch Auckland bis zur Coromandel Peninsula. Da schauten wir uns erstmal Thames an und fuhren dann der Küste entlang bis zum Abzweiger der 309. Eine Querverbindung auf der Halbinsel, Kiesstrasse. Marius hatte die im Vorfeld eruiert, denn am Ende der Strasse kann man speziellen Honig - Manuka-Honig kaufen. Ueber die Kiesstrasse immer den Berg hoch, da eine Kurve, dort eine Kurve gings immer höher und auf einem Plateau dann plötzlich ganz viele Schweinchen. Nein nicht Meerschweinchen, so richtige Schweine. Schwarz in allen Grössen. Besonders angetan waren wir natürlich von den kleinen Babies. Jööö! Der Hirte war sich wohl gewohnt, dass alle möglichen Touristen dort anhalten und sich an seinen Schweinen erfreuen. Er brachte so ein kleines Babyschwein, das ich dann auch halten durfte. Danach hatte dann Marius sein eigenes Schwein im Auto. Jedenfalls stank ich entsprechend...

Es ging dann weiter über die Kiesstrasse über Berg und Tal und gegen Ende der Kiesstrasse dann endlich die grosse Werbetafel für Manukahonig. Wir kauften einen Manuka-Honig und einen Pohutukawa-Honig. Noch wissen wir nicht wie er schmeckt.

Nach dieser aufregenden Fahrt navigierte ich Marius noch an die Hot Water Beach. Allerdings im Glauben dort eine Tankstelle zu finden, was nicht der Fall war. Also alles zurück und dann weiter der Hauptstrasse nach. Uebernachten wollten wir irgendwie in/um Tauranga. Ein Blick auf die Karte und ich wusste wo wir übernachten. So kurz vor Weihnachten konnte es nur Bethlehem sein. Oder? In Bethlehem dann auch auf direktem Weg ins Bethlehem Motor Inn. Auch wenn es dort keine Krippe hatte, sondern richtige Zimmer.

Nach zwei sehr fahrintensiven Tagen fanden wir es an der Zeit a) eine kurze Strecke zu fahren und b) ein richtig gutes Hotel zu suchen. Schliesslich wollte ich auch etwas Luxus und nicht nur Bleiben. So kam es, dass der neue Tag uns von Bethlehem via Tauranga nach Rotorua führte. Das waren dann auch nur um die 88km.

Was wir in und um Rotorua erlebten - Ihr lest es im nächsten Bericht.

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