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 Freistellen 
Fotografieren Geschrieben von Beat Rubischon (Link) am Donnerstag, 5. Januar 2012, 10:12
aus dem *how-hard-can-it-be* dept.

Von Zeit zu Zeit bastle ich mir ein neues Hintergrundbild für mein Notebook. Eigene Fotos auf dem Desktop zu haben macht durchaus Freude und initiiert oftmals interessante Diskussionen mit Kunden. Natürlich darf das fotistudio.ch Logo rechts unten nicht fehlen :-) Oft sind es zusammengeklebte Bilder, für die ich unterwegs gerne passende Objekte und Hintergründe einpacke. Das anschliessende Freistellen ist eine Heidenarbeit und ich war versucht, sie mit einem Tool zu erschlagen.

Zu Beginn schnippelte ich mit Radiergummi und Zauberstab. Mein erstes Hintergrundbild gefällt mir noch immer, ist aber alles andere als perfekt geraten.

Der zweite Anlauf machte ich mit einer Maskierung. Anstatt direkt zu radieren erstellt man eine Maske, die mittels Pinsel und Gummi dem gewünschten Resultat angenähert wird. Ich mag auch dieses Bild, nur die kleine Auflösung eines Notebookbildschirmes sorgt dafür, dass es einigermassen brauchbar aussieht.

Der dritte Weg brachte erstmals gute Resultate. Ich lege einen Pfad über die Konturen des Objektes (400% Zoom, Klick, Klick, Klick, ...), verwandle ihn in eine Auswahl und benutze diese, um unerwünschte Teile wegzuschneiden. Es ist der "professionelle" Weg, ich habe mir sagen lassen, dass Pfade aus Photoshop auch in den anderen Adobe Produkten verwendet werden können und so die Titelseiten der Hochglanzbroschüren in den Kiosken ermöglichen. Die Arbeit bleibt, dafür gibt es für professionelle Einsätze Anbieter, die diese Arbeit von fleissigen Chinesen zu einem Spottpreis machen lassen. Einerseits ist fotografieren für mich Hobby, andererseits halte ich nichts von solchen Sklaveneinsätzen und gehe lieber selbst den harten Weg, behalte dafür mein reines Gewissen.

Gerade eben hatte ich wieder ein Bild, das ich gerne zusammenkleben wollte. Noch habe ich die Musse nicht gefunden, einen Pfad zu legen und erinnerte mich an ein Tool, dessen Name und Webseite grossartiges verspricht: Perfect Mask. Download, Install, 30 Tage Demo aktivier.

Der erste Eindruck gemischt. Das Programm legt Teile im ganzen Filesystem ab, es kann standalone und als Plugin verwendet werden, es crasht wenn ich die Intel GPU verwende, es verarbeitet 16 Bit Bilder, das GUI ist intuitiv, ich fand mich nicht zurecht. Nach einer Stunde Spielen und Hilfe lesen war ich dann so weit, es einzusetzen. Das Resultat ist gelinde gesagt einfach nur Scheisse:

Screenshot

Für den Menschen ist der Unterschied zwischen Bronze und verputzter Wand absolut offensichtlich. Nicht so für das Programm - es "sieht" genauso wenig wie der Zauberstab von Gimp und Photoshop. Da und dort bleibt Wand übrig, dem Mädchen fehlt ein Stück des Kopfes. Klar, man kann das Bild perfekt machen. Kleinerer Pinsel, grosse Vergrösserung. Jedes Stück Hintergrund individuell anpacken. Damit habe ich aber dieselbe Arbeit wie im Gimp.

Immerhin, es ist gut, das Tool ausprobiert zu haben. Ich habe selten so überzeugt $99 und ein Gigabyte Platz gespart - und ich konnte mir einmal mehr "ohne Fleiss keinen Preis" vor Augen führen. Falls ich in der nächsten Zeit mal wieder nicht blogge - vielleicht sitze ich im Zug und bin gerade dabei, einen Pfad zusammenzuklicken ;-)


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