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 Klima-Commitement IV 
Nala Geschrieben von Nala Rubischon (Link) am Mittwoch, 20. April 2011, 15:42
aus dem nexxt dept.

Einige Seiten hat das Klima-Commitment noch. Heute schauen wir uns Kochen/Backen, Körperpflege/Waschen/Reinigung und Kühlschrank/Tiefkühlschrank/-Truhen an.

Kochen / Backen
Ich verpflichte mich zu folgenden Aenderungen:
1) Ich bilde mit meinen NachbarInnen Kochgemeinschaften und lade sie zum Essen ein. Grössere Mengen brauchen im Verhältnis weniger Energie.
2) Ich verwende wärmeisoliertes Kochgeschirr.
3) Ich koche mit.
4) Ich schalte Herd und Ofen rechtzeitig aus und nutze die Nachwärme weiter. (Ca. 10 Min vor Ende abschalten)
5) Ich verwende zum Kochen möglichst wenig Wasser.
6) Ich weiche Vollkorngetreide, Vollreis, getrocknete Bohnen etc. vor dem Kochen einige Stunden in kaltem Wasser ein.
7) Ich bereite den Braten erst ab zwei Kilo im Backofen zu. Kleinere Stücke brate ich lieber in der Pfanne.
8) Ich koche das Teewasse und Wasser für Nudeln, Reis… im Wasserkocher und nicht auf dem Herd.
9) Ich verwende, wo möglich einen Solarkocher.


Ohä. Also 1) sicher nicht. Ich koch doch eh schon für 5 Personen. Bei 2) bin ich überfragt. Ich hab einfach jeweils Kochgeschirr, das gasherdtauglich ist. Für 3) fehlt mir irgendwie der Rest des Satzes. Ich koch mit...was? Verstand? Vernunft? Dir? Gas? Nr. 4 hab ich tatsächlich angefangen zu nutzen. Vorallem für Zeugs, das eh schon recht lange im Ofen bleiben muss. Etwas das nur 10 Minunten drin ist, kann ich schlecht 10 Minuten vor Ende ausschalten. Nr. 5 ist auch ok. Wobei gerade Nudeln durchaus genügend Wasser benötigen. Im Gegensatz zu Reis, den ich üblicherweise so koch, dass kein Wasser übrigbleibt. Das Zeug Stunden vorher einweichen hab ich aber nie gemacht. Schmeckt das noch? Braten mach ich nicht im Backofen sondern im Bräter auf dem Herd. Teewasser und Wasser für Nudeln im Wasserkocher. Das erstaunt mich. Ja ok Teewasser vielleicht. Aber Nudelwasser? Also erst Wasserkocher anschmeissen und erst nachher in der Pfanne auf den Herd und fertigkochen? Ich bräuchte mal noch einen Wasserkocher :-) Und nein, einen Solarkocher hab ich nicht. Wusste nicht mal, dass es das gibt. Ich koch im Normalfall mit Gas.

Körperpflege / Waschen / Reinigung
1) Ich dusche anstatt zu baden. Eine Dusche benötigt nur etwa 50 Liter Wasser, ein Vollbad hingegen 200 Liter. Hin und wieder gönne ich mir ganz bewusst trotzdem ein.
2) Ich stelle beim Einseifen, Zähneputzen und Rasieren das Wasser ab und lasse es nicht ungenutzt in den Abfluss laufen.
3) Ich repariere tropfende Wasserhahnen und undichte Spülkästen. Ein tropfender Wasserhahn verliert pro Stunde ohne weiteres 1 Liter Wasser. Pro Jahr sind das fast 9000 Liter. Bei einem undichten Spülkasten ist der Wasserverlust noch höher.
4) Ich montiere eine moderne WC-Spülung: Moderne Spülkästen sind mit einer Stopptaste ausgerüstet oder verfügen über zwei Tasten -für das kleine und für das grosse Geschäft. Bei herkömmlichen WC’s kann der Spülwasserinhalt von 9 Liter auf 6 Liter reduziert werden.
5) Ich achte bei allen Reinigungen auf den Wasserverbrauch.
6) Ich rasiere mich mit einem Handrasierer.
7) Ich putze meine Zähne selber oder meinem Partner, brauche aber bestimmt keine elektrische Zahnbürste.
8) Ich lasse meine Haare lufttrocknen.
9) Ich prüfe bei jeder Anschaffung eines elektrischen Haushaltsgerätes, ob ich es brauche.


Zu 1) jahaaa. Ungern aber ja. Und Baden dann meist zu zweit, was auch weniger Wasser benötigt (allerdings nachher der Bad eine Reinigung *hüstel*). 2) ist für mich selbstverständlich. Da werden auch die Kinder dazu angehalten. Wasser muss nie einfachso laufen. 3) würd ich wohl tun, wenn ich sowas hätte. Hab aber weder tropfende Wasserhähne noch undichte Spülkästen. Unser WC scheint schon modern zu sein, da wir diese beiden Tasten haben. Was mir auffiel ist allerdings, dass mit etwas WC-Papier beim kleinen Geschäft, das Papier nicht runtergezogen wird. Also muss man dann fürs kleine Geschäft dennoch die grosse Taste drücken. Schade. Was heisst 5)? beim reinigen von Böden etc? Da ich eh selten nass reinige und wenn mit wenig Wasser ist 5) für mich schon erledigt. Zu 6) kann man auch einfach nicht rasieren. Im übrigen geht beim Handrasierer eher mal zuviel Wasser den Bach runter, während beim elektrisch Rasierer halt Strom fliesst. 7) find ich witzig. Ich putze meinem Partner die Zähne? *hihi* Nein das nicht. Aber ja, wir haben nur normale Zahnbürsten. Als Kind hatte ich mal diese Wasserstrahlbürste. Weiss gar nicht mehr, warum wir die nicht mehr hatten. Vermutlich defekt ;) Und 8) hab ich schon vor rund 20 Jahren angefangen. Es gibt noch ganz seltene Momente, da nehm ich den Föhn. Vielleicht so 1-2x pro Jahr. Ansonsten nur lufttrocknen. Auch im tiefsten Winter. Zuletzt noch 9) selbstredend. Und so selten wie ich Haushaltgeräte anschaffe, scheint die Anschaffung jeweils dann wirklich nötig.

Kühlschrank / Tiefkühlschrank / -Truhen
Kühl-und Gefriergeräte gehören zu den schlimmsten Energiefressern: Auf ihr Konto geht ein Drittel der Stromrechnung.
1) Ich stelle die Tiefkühltemperaturauf max. -18°C (nicht tiefer) ein und kontrolliere sie monatlich.
2) Ich stelle die Kühlschranktemperatur auf max. +8°C (nicht tiefer) ein und kontrolliere monatlich.
3) Ich stelle die Tiefkühl-Schrank –Truhe in unbeheizte Räumlichkeiten.
4) Ich taue ab einer Eisdecke von einem Zentimeter im Gefrierfach den Kühlschrank ab.
5) Ich stelle nie warme Speisen in den Kühlschrank und lege auch keine unnötigen Verpackungen in den Kühlschrank oder die Kühltruhe.
6) Ich ersetze den alten Kühlschrank durch ein neues Gerät (mindestens Energieeffizienzklasse A, besser A+ oder A++). Nach fünf bis sechs Jahren habe ich den höheren Anschaffungspreis durch die Stromersparnis wieder drin.
7) Ich taue Tiefgekühltes langsam im Kühlschrank auf – so gibt es die Kälte an die anderen Lebensmittel ab.
8) Ich verbinde Gedächtnistraining und Energiesparen: ich überlege bereits VOR dem Öffnen der Kühlschranktüre, was ich benötige.
9) Ich versehe meine Kühlschrankbeleuchtung mit einer LED-Birne, welche 80% weniger Wärme abgibt.
10) Ich prüfe Dichtungen von Türen der Kühlschränke, Kühltruhen und Kühlzellen.
11) Ich brauche meinen Tiefkühlschrank nicht mehr und schalte ihn aus.
12) Ich schliesse mich mit den anderen Mietern der Liegenschaft, in der ich wohne zusammen und fordere von der Verwaltung, dem Vermieter dass ein/e Energieberater/in uns Vorschläge zur Verbesserung der Energieeffizienz der gesamten Wohnung macht.


1), 3), 4), 5), 6), 7), 8) und 9) ja. Wobei ich selbstabtauende Schränke habe, die schon gar keine Zentimeter Eisschicht zulassen. Und mein Kühlschrank habe ich eben erst vor wenigen Wochen bekommen. Der Anschaffungspreis fand ich nicht mal so enorm. Wobei da der Kühlschrank eh viel grösser ist als der letzte, ist auch der Preis höher. Dadurch dass er so neu ist, hat er beriets LED-Beleuchtung drin. Zu 2) - mein Kühlschrank ist auf +5° eingestellt. So wird einem das nach wie vor von den Technikern geraten. Was denn nun? Gedächnistrainig ist nicht nötig, ich öffne den Kühlschrank ja nur, wenn ich was daraus benötige. Also vor der Essenzubereitung. Punkt 12 könnte schwierig werden, da ich weder Nachbarn noch ein Vermieter habe :-)

Ich sehe schon. In diesem Bereich gibt es nicht mehr viel an Energie einzusparen. Mache ich schon seit Jahren. Auch gut. Im nächsten Klima-Commitement gehts dann um Mobilität/Reisen, Stand-By und Verhalten im Büro, zuhause oder am Arbeitsplatz. Wir sind gespannt, welche Einsparungen wir dort machen können.

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Das Kleingedruckte: Der Besitzer der folgenden Kommentare ist wer immer sie eingeschickt hat. Wir sind in keiner Weise für sie verantwortlich.

  • Re: Klima-Commitement IV
    Geschrieben von Bloggerin am Donnerstag, 21. April 2011, 04:31

    Volkornreis und Co einzu weichen macht durchaus Sinn, die Lebensmittel sind dann auch besser verdaulich, da sie ja eben schon im Wasser komplett aufquellen konnten (und das sonst während des Verdauungsaktes im Körper noch tun, was zu Völlegefühl, Blähungen usw führen kann).
    Mit demm Wasserkocher ist gemein, dass man mit Isolierpfannen (zB von Kuhn Rikon) das Wasser nicht mehr in der Pfanne erhitzen und heiss halten muss.... Wasser im Kocher aufkochen, zu den Nudeln in der Isolierpfanne geben- nach ca 30 Minuten ist das Wasser zu grössten Teil aufgesogen und die Nudeln gar. Geschmacklich merkt man keinen Unterschied und die Nudeln sind und bleiben schön warm.

    Stromfresser sind immer noch alle Geräte, die erhitzt werden müssen bzw die Wärme abgeben ... Wäschetrockner, Bügeleisen, Warmwasser, Waschmaschine bei hohen Temperaturen usw

    • beat@0x1b.ch Re: Klima-Commitement IV
      Geschrieben von Beat Rubischon (Link) am Donnerstag, 21. April 2011, 08:35

      Stromfresser sind immer noch alle Geräte, die erhitzt werden müssen

      Dabei ist Wärme aus Strom überaus effektiv. Praktisch keine Verluste, höchstens ein Bisschen Licht (rotes Glimmen aus dem Ofen) ;-)

      Alles Andere ist mit Verlusten behaftet - es produziert Wärme. Am Schlimmsten dürften Computer sein, die machen eigentlich nix ausser warm. Wann übernimmt die EU das Glühlampenverbot auf die Computerei? (-:

      • Re: Klima-Commitement IV
        Geschrieben von Cmdr_Zod am Samstag, 23. April 2011, 21:20

        Mit einer Wärmepumpe erreichst du sogar mehr als 100% Wirkungsgrad, allerdings wird das für die Heizung (und Wäschetrockner) und weniger in der Küche verwendet. :-)
        Eine normale elektrische Widerstandsheizung ist technologisch letztes Jahrtausend, obwohl das immer noch verkauft wird.

  • beat@0x1b.ch Re: Klima-Commitement IV
    Geschrieben von Beat Rubischon (Link) am Donnerstag, 21. April 2011, 08:45

    So ein Gedanke, ich habe Deine Serie nicht komplett im Kopf. Sprechen die Leute eigentlich auch Klimaanlagen an?

    Für technisches Gerät ist "Free Air Cooling" eine interessante Alternative. Aber das nur am Rande.

    Viel mehr die Frage nach den allgegenwärtigen Klimaanlagen in Büros, Zügen, Bussen, Autos und Wohnzimmern. Mich gruselt es jeweils, in einen tiefgefrohrenen Raum mit abgestandener Luft zu gehen. Dabei gibt es wunderbare Alternativen: Fenster auf (Büro, Wohnzimmer, Zug), Dach weg (Auto), Rock und kurze Hosen statt Anzug, Arbeiten in den Randstunden und Siesta in der heissen Zeit.

    Stattdessen übernehmen wir die Angelsächsischen Lebensweisen. Tragen Krawatte und Strumpfhosen im Businessumfeld, sehen die 8:00~17:00 Arbeitszeiten als betoniert an bzw. werden schräg angeguckt, wenn wir andere Zeiten bevorzugen. Pappen Klimaanlagen an alle Ecken und Enden, machen viele Energieeinsparungen der vergangenen Jahre damit wieder zunichte (Auto, Bus, Bahn).

    Am übelsten finde ich ja diejenigen, die sich im Baumarkt irgend ein Billigteil besorgen und dieses ins Wohn- oder Schlafzimmer stellen. Wie kann man nur neben einem surrenden Teil im Durchzug schlafen oder den Abend geniessen?!?

  • christof@buergi.lugs.ch Re: Klima-Commitement IV
    Geschrieben von P2501 (Link) am Donnerstag, 21. April 2011, 08:57

    Bei 8 Grad Celsius erfüllt der Kühlschrank seine Funktion nicht mehr. Da kann man ihn auch gleich abschalten. Dieser Tipp ist Unsinn.

    Mein Kühlschrank ist normalerweise auf 6 Grad eingestellt. Sobald die Höchsttemperatur draussen über 25 Grad steigt, stelle ich auf 5 Grad ein. Das sind meiner Erfahrung nach die höchsten Werte, bei der die Milch nicht kippt.

    Butter wird übrigens ab etwa 4 Grad Celsius steinhart. Wenn die Butter hart aus dem Kühlschrank kommt, ist der wahrscheinlich zu kalt eingestellt. Oder die Butter schon etwas alt (dann wird sie nämlich auch hart).