0x1b - ESCAPE
HTML PDF Postscript
 Panos 
Fotografieren Geschrieben von Beat Rubischon (Link) am Dienstag, 16. März 2010, 17:19
aus dem *stitch* dept.

Wie machst Du Deine Panos? wurde ich heute bereits mehrfach gefragt. Ich versuche mein Bestes, das kurz zu beschreiben!

Zuerst kommt die Aufnahme: Ich nehme die Kamera, drehe mich einmal an Ort und mache Bilder, die sich jeweils zur Hälfte überlappen. Wenn ich nicht so faul wäre und mein Stativ (Zeiss Jena, Holz, stabil und schwer - eben echt DDR) mit dabei hätte, wären die Fotos auch exakt ausgerichtet. Zum Glück mag es die Software richten :-) Um möglichst viel auf das fertige Bild zu bekommen, kann die Kamera im Hochformat gehalten werden.

Meine Kamera bietet mir die Möglichkeit, alles manuell einzustellen. Ich belichte und stelle die Schärfe nach Möglichkeit auf den wichtigen Teil meines geplanten Panoramas. Interessanterweise kann die Software auch in diesem Bereich viel flicken - ein gutes Panorama sollte sich mit jeder Digiknipse machen lassen.

Danach müssen die Bilder auf dem Computer. Ich benutze iPhoto und Digital Photo Professional von Canon um die Bilder zu importieren und die .CR2 Raw Images in TIFF zu verwandeln. Dabei gucke ich, dass alle Bilder dieselben Korrekturen und Weissabgleiche haben. Die meisten Leser werden wahrscheinlich einfach die JPEGs von ihrer Kamera auf irgend einen Weg in den Computer ziehen.

Nächster Schritt passiert in Hugin. Für MacOS und Windows gibt es bei Sourceforge fertige Binaries, Linuxler sollten Hugin in ihrer Distribution finden oder selbst bauen können. WICHTIG: Befolgt die Anweisungen betreffend der Installation des Kontrollpunkt Detektors. Aufgrund eines Softwarepatentes ist dieser Teil nicht automatisch mitinstalliert, sondern muss separat aktiviert werden (Habe ich schon gesagt, dass ich Softwarepatente doof finde?) Ich benutze panomatic.

Bilder laden, automatisch ausrichten, allenfalls die "Mitte" in der Vorschau setzen, Pano zusammensetzen. Der Wizard leitet einen durch die Schritte. Wenig Arbeit für den Benutzer, einen Haufen Arbeit für den Rechner. Mein MacBook Pro rechnet locker eine Dreiviertelstunde vor sich hin :-)

Das war es dann schon. Man kann manuell Kontrollpunkte setzen, die Bilder selbst in Helligkeit beeinflussen, Entzerren... Habe ich (noch) nie gebraucht. Das Programm macht seine Sache grossartig!

Fürs Web beschneide ich die fertigen Bilder in CinePaint und schrumpfe sie auf eine webtaugliche Grösse. Zusammen mit einem Java Viewer kommen die Bilder auf meine Webseite.

Permalink

Das Kleingedruckte: Der Besitzer der folgenden Kommentare ist wer immer sie eingeschickt hat. Wir sind in keiner Weise für sie verantwortlich.

  • Re: Panos
    Geschrieben von Roman am Mittwoch, 17. März 2010, 12:04

    > Zusammen mit einem Java Viewer kommen die Bilder
    > auf meine Webseite.

    FWIW: Bei mir ist nichts zu sehen auf Deiner Website. Google Chrome lädt zwar lange, aber keine Belohnung fürs Warten, kein Bild zu sehen...

    • beat@0x1b.ch Re: Panos
      Geschrieben von Beat Rubischon (Link) am Freitag, 19. März 2010, 08:41

      Mit meinem Chrome auf MacOS X kann ich das nachvollziehen. Die Java VM ist da definitiv kaputt, auch der offizielle Test schlägt fehl. Ich sage dem ganz einfach kaputter Browser :-)

      Unter Windows, mit installierter JVM, soll das Applet auch unter Chrome problemlos funktionieren.

      Solche Dinge sind der Grund, weshalb ich für mein tägliches Surfen mich nur sehr ungern auf Betasoftware abstütze.