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 Zerbrechende Weltbilder 
Nala Geschrieben von Priska Rubischon (Link) am Dienstag, 16. Juni 2009, 10:54
aus dem Gedanken-mach dept.

Zur Zeit lese ich unter anderem das Buch von Simone de Beauvoir Die Mandarins von Paris. Ein nicht ganz einfach verständliches Buch und doch sehr spannend. Mit für mich immer wieder verwirrendem Inhalt, der mich grübeln lässt. Jetzt bald am Ende, Seite 471 kommt diese Stelle:

"In einem gekrümmten Raum lässt sich keine gerade Linie ziehen", sagte Dubreuilh. "Man kann kein korrektes Leben in einer Gesellschaft führen, die nicht korrekt ist. Man stösst immer wieder an, auf der einen oder auf der anderen Seite. Wieder so eine Illusion, die wir ablegen müssen", schloss er. "Es gibt kein persönliches Heil."
Henri sah Dubreuilh unsicher an. "Was bleibt uns dann noch übrig?" "Nicht viel, glaub ich", sagte Dubreuilh.


Diese Aussage. Sie bringt mich an eine Grenze. Sie zeigt mir allenfalls sogar einen ganz wunden Punkt in mir. Ist das mein Problem? Liegt da der Schlüssel zu (m)einem glücklicheren Leben?

Ich versuche korrekt zu leben. In einer Welt die nicht korrekt ist. Und stosse immer wieder an. Keine Chance, es allen recht zu machen und so verzettel ich mich immer wieder. Werd mir selber untreu und stolper aufs neue.

Und wenn nicht viel bleibt... ja was dann? Wie das Leben leben, wenn da nichts mehr ist? Wenn es kein persönliches Heil gibt? Was wär überhaupt das persönliche Heil?

Ich glaub ich werde mal ein bisschen ins Grübeln verfallen. Die Illusion aufgeben auf eine korrekte Welt. Und das nachdem ich schon mit Beat die Diskussion hatte, dass es keine Sicherheit gibt. Sicherheit aufgeben, Illusion aufgeben. *hilfe*

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