0x1b - ESCAPE
HTML PDF Postscript
 Lucie 
Maja Geschrieben von Maja (Link) am Dienstag, 17. März 2009, 18:16
aus dem *strafrecht* dept.

Heute habe ich mich darüber aufgeregt, dass alle von Lucie sprechen. Dann fragte mich Mami, was ich dem Mörder für eine Strafe geben würde. Das ist eine sehr gute Frage.

Da der Mörder diese Tat eigentlich nur begangen hat, um wieder ins Gefängnis zu kommen, denke ich, man sollte ihn nicht dahin schicken. Erstens weil, wenn er wieder draussen wär wieder so eine Straftat begehen würde und zweitens weil er das ja wollte. Dann wär es ja eine Belohnung für ihn. Er sollte eher in eine Psychiatrieklink kommen. Das würde ihm doch mehr helfen, oder?

Wenn Menschen behaupten man solle ihn töten, wäre das dann nicht auch Mord? Auch wenn der Staat das sagt man solle es tun, dann wär ja der Staat der Mörder an Daniel H., oder etwa nicht? Viele denken vielleicht anders als ich, aber das ist mir egal. Ich finde die Todesstrafe wegen Mord bescheuert. Was soll das bringen? Nur weil ein Mensch getötet worden ist, heisst das doch nicht, dass noch ein Mensch sterben muss.

Permalink

Das Kleingedruckte: Der Besitzer der folgenden Kommentare ist wer immer sie eingeschickt hat. Wir sind in keiner Weise für sie verantwortlich.

  • Re: Lucie
    Geschrieben von Zorn am Donnerstag, 19. März 2009, 18:31

    In einer Psychiatrieklinik war er ja schon, man sah ja was es gebracht hat, gar nichts!
    Psychiater und Richter schauen heutzutage vorallem nur das solch Irren so schnell wie möglich wieder rauskommen, die Quittung dafür bekommen unschuldige wie Lucie zu spüren.
    Heute zählt anscheinend vorallem Täterschutz, um die Opfer kümmert sich keiner mehr.
    Im übrigen müssen sich ja auch diejenigen nicht vor Gericht verntworten die den Irren wieder freigesprochen haben.
    Jede unschuldiege Person die durch so einen Wiederholungstäter umkommt ist eine ZUVIEL!
    Solche Straftäter müssen zwingend im Sinne der Verwahrungsinitiative für immer hinter Gitter gesperrt werden, ohne ausnahme.
    Falls das nicht passieren wird vertehe ich jeden der so ein Schwein nach seiner Freilassung selbst richtet. Ich bin nicht unbedingt für die Todesstrafe, mit einem Täter wie Lucies Mörder sollte man aber genau das selbe machen was er mit Ihr getan hat.

    • beat@0x1b.ch Re: Lucie
      Geschrieben von Beat Rubischon (Link) am Freitag, 20. März 2009, 08:15

      Solche Straftäter müssen zwingend im Sinne der Verwahrungsinitiative für immer hinter Gitter gesperrt werden, ohne ausnahme.

      Wie Du in diesem Fall siehst, ist auch die Justiz fehlerbehaftet. Es sind letztendlich Menschen, die andere Menschen beurteilen müssen. Und die machen Fehler, teilweise bewusst, teilweise auch aufgrund ihrer persönlichen Wahrnehmung, die nicht für alle anderen Menschen dieses Landes stimmen müssen.

      Genausoviele Täter, wie zu früh freigelassen werden - wenn nicht noch viel mehr - sitzen unschldig. Und einen nicht zu vernachlässigenden Teil findet den Weg zurück in die Gesellschaft. Willst Du diese auf ewig zu verwahren bzw. gar exekutieren?

      Es gab und gibt Staaten, die nach Deinem Wunsch handeln. Ueberlege Dir einmal, ob Du in einem solchen leben wolltest - ständig mit dem Risiko im Nacken, für immer in einem Knast oder einer Todeszelle zu landen. Oftmals aufgrund eines Richters, der genauso wie die unsrigen Fehlentscheidungen fällt, sich allenfalls gar von der Masse leiten lässt.

      Ich akzeptiere das Risiko, von einem fälschlicherweise freigelassenen Täter über den Haufen geschossen zu werden. Und dafür mit der Gewissheit zu leben, dass ich selbst bei einem Fehler meinerseits mit einen fairen Strafverlauf rechnen kann. Für mich ist das Freiheit. Eine Freiheit, die für mich äusserst wertvoll ist und für die ich einzustehen bereit bin.

      • Re: Lucie
        Geschrieben von Zorn am Freitag, 20. März 2009, 16:52

        Guten Tag

        Wie ich schrieb bin ich nicht unbedingt für die Todesstrafe, mir wäre es aber wie gesagt lieber wenn solch kranke Leute wie dieser Daniel ein für allemal weggesperrt werden, das wie gesagt im Sinne der Verwahrungsinitiative.
        Das Volk hat diese Vorlage angenommen, das potenziell gefährliche Täter nicht mehr rauskommen, so das man sich wegen allfälligen Wiederholungstäter keine Sorgen mehr machen muss.
        Klar ist mir, jeder unbescholtene Bürger kann eine Ersttat tun, die man nicht vermuten würde, hat aber einer schon mal Blut geschmeckt kann es gut sein das er es trotz Theraphie nicht mehr lassen kann...
        Unschuldige in Schweizer Gefängnissen kann es wohl geben, da gebe ich Ihnen recht, dennoch wird der Prozentsatz von denen sehr niedrig sein.
        Ich sage auch nicht das ich ein Fan von Staaten wie der USA oder China bin, die wenden aus meiner Sicht die Todesstrafe zuviel an, dennoch muss ich sagen wenn ich in einem von diesen Staaten Bürger wäre und einen oder mehere Morde verübe, dann muss ich hald mit gesundem Menschenverstand damit rechnen, das wenn ich erwischt werde das ich dafür für immer sitze oder eben..... werde, das ist das Risiko einer solchen Straftat.

        Freiheit hat immer ein Risiko, aber ich kann NICHT akzeptieren das wegen der vorzeitigen Freiheit eines Irren der sich mit Drogen vollaufen lässt Unschuldige sterben müssen, vor allem nicht Kinder und Jugendliche. Es ist nicht im Sinn der Sache das für die Freiheit des einen ein unschuldiges Mädchen sterben muss.

        Daniel H. hat vor einigen Jahren schon mal fast eine Frau umgebracht, deshalb bekam er ja seine paar Jahr sozusagen Gefängnis mit Theraphie, unter welchen Umständen er entlassen wurde weis ich nicht, ich kenne die Gutachten nicht falls es sie überhaupt gibt.
        Wenn dieser Irre dann in seiner Wohnung ein unschuldiges 16 Jähriges Mädchen mit einer Hantelstange fast zu tode prügelt und Ihr dann ein Messer an den Hals setzt und Ihr dann kaltblütig die Kehle durchschneidet und Sie verbluten lässt, anschliessend noch in der folgenden Nacht neben dem Toten Mädchen schläft, dann hat dies nichts mehr mit Menschlichkeit zu tun, so einen kann ich nicht mehr als Mensch anschauen.
        Ich hoffe Sie kennen die Umstände der Tat, ansonsten wissen Sie jetzt bescheid.

        So einen grausamen Tod wünsch ich niemandem. Lucie hat dies am wenigsten verdient und es sollte nie mehr jemand durch die Hand dieses Täters in Gefahr kommen, deshalb sollte er für alle Zeit hinter Gitter wandern, ohne wenn und aber.
        Er hatte seine zweite Chance, nun steht für seine Freiheit ein Grabstein auf dem Friedhof mit dem Namen eines unschuldigen Mädchens.

        War es das Wert??? oder können Sie dies Risiko rechtfertigen???






        • Re: Lucie
          Geschrieben von Cmdr_Zod am Samstag, 21. März 2009, 20:22

          Ich nehme mal an Sie sind aus dem Umfeld des Opfers oder haben selber schon einen Menschen in Ihrem Umfeld verloren, sonst würden Sie nicht so verbittert schreiben. Ich will Ihnen nicht die Fähigkeit zur Beurteilung des Geschehenen absprechen, aber ich bin ganz klar ein Gegner einer "Rachejustiz", und Ihre Äusserungen gehen leider sehr in diese Richtung.
          Klar, beim Mörder von Lucie sind der Justiz offenbar Fehler passiert (Man muss allerdings auch sagen, dass es im Nachhinein immer ein Leichtes ist mit dem Finger zu zeigen und zu sagen was falsch gelaufen ist), andererseits passieren der Justiz (und den Gutachtern) auch Fehler mit umgekehrten Vorzeichen, und unschuldige oder nicht mehr gefährliche Menschen verbringen wertvolle Zeit ihres Lebens hinter Gittern.
          Jetzt nach mehr Verwahrung zu rufen bringt kaum etwas, es treibt lediglich die Kosten in die Höhe, weil mehr Leute verwahrt werden.
          Und was passiert wenn in einem Jahr ein mehrfach vorbestrafter Taschendieb einen Menschen umbringt - soll man dann plötzlich alle Taschendiebe verwahren?

          • Re: Lucie
            Geschrieben von Zorn am Sonntag, 22. März 2009, 16:20

            Guten Tag Cmdr_Zod

            Mein Umfeld spielt in dieser Sache vorderhand keine Rolle, ich weis ja auch nicht ob Sie aus dem Umfeld des Bloggbetreibers stammen.
            Das die Ansichten zu dem Thema verschieden sind, das ist bekannt, in diesem Blog bin ich wohl eher in meiner Denkweise die Ausnahme, das vermutlich auch weil er nach aussen hin nicht so bekannt ist.
            Verschiedene Ansichten sind sicher immer gut, so lernt man die Meinung des anderen kennen und so entstehen je nach dem gute Diskussionen.
            Es kann durchaus sein das Sie meine Diskussion diesbezüglich nicht gut finden, das ist Ihre Entscheidung, schlussendlich haben wir unsere eigenen Meinung, und man wird im grossen und ganzen auch dabei bleiben, solange die Diskussion dabei anständig bleibt ist das auch gut.
            Ich will auch nicht sagen das meine Beurteilung fehlerfrei ist, es gibt hier sehr viele Details die kenne wohl ich, aber auch Sie nicht.

            Rachejustiz in Form von Todesstrafe finde ich nicht gut, wenn man aber solch Irren die einen grässlichen Mord begangen haben wirklich ein für allemal wegsperrt, dann wird das Thema Todesstrafe für immer vom Tisch sein.
            Der Ruf nach der Todesstrafe wird immer nur dann laut, wenn die Richter Mörder die eine schreckliche Tat begangen habe zu milde bestrafen und diese Leute dann nach 3-5 Jahren wieder freikommen und dann je nach dem eine blutige Zweittat begehen..
            Das macht vielen Bürgern Angst und sie verlieren den Glauben an einen Rechtsstaat, deshalb fordern sie härtere Strafen, das kann ins extreme gehen, was eben nicht gut ist, leider ist es aber so.
            Ihre Beispiel des mehrfach vorbestraften Taschendiebes ist zwar gut, hat aber aus meiner Sicht mit der ganzen Sache nichts zu tun, es kann wie gesagt auch ein “normaler” Taschendieb wie auch ein unbescholtener Bürger einen Mord verüben, dies vorauszusehen ist sicher schwer bis fast unmöglich wenn einer noch nie einen Mord versucht oder verübt hat, ein Restrisiko wird da immer bestehen.
            Wenn man alle Mörder lebenslang verwahren würde, dann würde das sicher ne menge Geld kosten, da haben Sie recht, dennoch wäre ich bereit diesen Preis zusätzlich zu zahlen, Geld hat sicher wert, ein Menschenleben aber ist unbezahlbar, deshalb sollte man da ein leben nicht mit geld aufwiegen.
            Es kann und darf nicht sein, das man Straftäter die schon mal gemordet haben (vorallem nicht wenn sie Minderjährige umgebracht haben) und man sich nicht sicher sein kann ob sie es nochmals tun des Geldes wegen freilässt.
            Solche Leute gehören absolut nicht mehr in die Gesellschaft, denn sie stellen eine grosse Gefahr für die Gesellschaft vor allem für Ihr Kind, mein Kind oder ein Kind einer anderen unbekannten Person dar.
            So ein Verlust einer unschuldigen Person wünsche ich absolut niemandem und darum sollte man wenigstens das Risiko ausschliessen, das jemand nochmals durch einen Wiederholungstäter sein Leben verliert.
            Dieser Daniel H. hat Lucie nicht nur Ihr Leben genommen sondern hat auch ihre ganze Zukunft und all ihre Wünsche zerstört, warum nur, diese Frage wird man uns vermutlich nie beantworten können.
            Wir können jetzt an diesem schrecklichen Ort nur noch eine Kerze anzuzünden und einem Herzensguten Mädchen gedenken, das uns auf eine so schlimme Art verlassen musste.
            Das ist der traurige Preis, den sie für die Freiheit dieses Irren bezahlen musste, aber wie ich unsere milden Gesetzgeber kenne, lassen die Ihn nach etwa 5 Jahren wieder raus, man wird wie üblich Strafmilderung wegen unzurechnungsfähigkeit geltend machen. :-(

            • Re: Lucie
              Geschrieben von Rechtsstaat am Montag, 23. März 2009, 16:54

              "Unschuldige in Schweizer Gefängnissen kann es wohl geben, da gebe ich Ihnen recht, dennoch wird der Prozentsatz von denen sehr niedrig sein."

              Dies mag so sein, jedoch ist der Prozentsatz von verurteilten Mördern und anderen Verbrechern die rehabilitiert werden und dann eine erneute Tat begehen auch sehr klein.

              Das Argument taugt also nichts. Nehmen wir an, Sie sind zur falschen Zeit am falschen Ort und werden wegen Mordes eingesperrt - gibt es immer wieder und wird es immer wieder geben. Finden Sie, man sollte Sie für immer einsperren? Warum ist Ihr Leben dann weniger Wert wie das Leben eines anderen?

              • Re: Lucie
                Geschrieben von Zorn am Montag, 23. März 2009, 19:12

                (Das Argument taugt also nichts. Nehmen wir an, Sie sind zur falschen Zeit am falschen Ort und werden wegen Mordes eingesperrt - gibt es immer wieder und wird es immer wieder geben. Finden Sie, man sollte Sie für immer einsperren? Warum ist Ihr Leben dann weniger Wert wie das Leben eines anderen?)

                Wie meinen Sie das, "zur falschen zeit am falschen Ort"?
                Meinen Sie damit falls ich von den Behörden zu einer Freiheitsstrafe verurteilt werde für einen Mord den ich nicht begangen habe, also wenn ich Opfer einer sogenannten Verwechslung werde??
                Ich denke dieses Risiko kann man heutzutage zu 99.9% ausschliessen, mit der heutigen Spurensicherung ist man schon so weit das man meist den richtigen Mörder kriegt, dennoch haben Sie recht, ein Restrisiko besteht immer.

                Nun wenn ich auf diesem Wege wegen einer verwechslung unschuldig im Knast landen sollte dann wäre das echt Pech für mich, mein Gewissen würde mir aber helfen die Sache durchzustehen weil es mir im Unschuldsfall nicht in den "Rücken" fällt.
                Auch wenn ich lebenslänglich sitzen müsste,(was bei den heutigen Rechtssprechung für Mörder dank milden Richtern ja eben sehr unwahrscheinlich ist) wüsste ich, das ich nach meinem Ableben im Knast nicht vor dem damaligen Opfer stehen müsste, weil ich nicht der Mörder war.
                Das würde mir vorallem den nötigen Trost in meinem "unschuldigen Knast-Schicksal" geben.

                Einen solchen Mord wie dieser Daniel ihn verübt hat, könnte ich niemals durchziehen, mit meinem Gewissen könnte ich so etwas nie verkraften geschweige dann es erst zu tun, es würde mich definitiv ins Grab drücken, mein Leben wäre dahin. Ich würde auch unter Zwang so eine Tat nie begehen, vorher würde ich das Messer gegen mich selbst richten.
                Ein normaler Mensch mit einem gesunden Menschenverständniss würde soetwas auch nicht tun, man muss schon sehr bescheuert sein um an so was zu denken.
                Es gibt aber durchaus Leute die zeigen keine Gefühle und haben kein Gewissen, oder verdrängen ihr Gewissen mit Drogen in den Hintergrund, das ist heute leider meist so.
                Solche Leute gibt es genug, man weiss es, aber man tut nichts und genau diese leute sind eine Gefahr für die Öffentlichkeit.
                Dieser Daniel zeigt anscheinend ja auch keine Reue und es lässt Ihn kalt wie die KaPo Aargau das beim Verhör rausgefunden hat, wollen Sie den wirklich nochmals laufenlassen????






                • beat@0x1b.ch Re: Lucie
                  Geschrieben von Beat Rubischon (Link) am Montag, 23. März 2009, 20:59

                  Interessante Diskussion, die sich da auf unserem "kleinen" Blog entwickelt :-) In der Tat ist es mir egal, wie viele Leser ich habe. Ich schreibe nicht, um Leser zu gewinnen. Sondern aus Freude am Schreiben. Vor langer Zeit schrieb ich Aufsätze, teilweise recht spitz und gegen die Meinung meiner Lehrerinnen. Doch was wollten sie Tun? Die Texte waren so gut, dass sie mir Sechser geben mussten. Genauso schreibe ich auch heute und es freut mich, dass auch Maja in diese Fussstapfen tritt.

                  In der Diskussion ist Dir ein klitzekleines Detail entgangen. Du stimmst mir sicherlich überein in der Aussage, dass unsere Justiz Fehler macht. Nicht die Gesetze sind "Schuld", dass potentielle und tatsächliche Mörder auf freiem, Fuss sind. Gesetze sind da, auch Dein vielumworbener Verwahrungsartikel. Aber ich gehe davon aus, dass auch bei den Richtern 10% gut und 90% eben nicht gut sind. Genauso wie bei den Lehrern, Abwälten, Informatikern und Aerzten.

                  Wenn Du von dieser fehlerbehafteten Justiz forderst, _alle_ potentiellen Mörder auf ewig zu verwahren, ja dann werden auch Unschuldige auf ewig verwahrt werden. Oder Fälle, bei denen Totschlag, Affekt oder ähnliches im Spiel war. Mag durchaus sein, dass Du mit Deinem Gewissen nie in der Lage wärst, einen Menschen zu töten. Vielleicht bist Du ja abstinent. Was aber wenn nicht? Und Du nach einem Weihnachtsessen Deinem Chef in einem Anfall einen Aschenbecher und die Ohren schlägst? Oder in einer Diskussion um die Waschküche der Nachbarin einen Schubs gibst und ihr Schädel an der Waschmaschine zertrümmert wird?

                  Du gehst eigentlich noch weiter und möchtest, dass auch potentielle Täter möglichst abgesondert werden. Und da wird die Grauzone noch viel grösser. Sperre alle potentielle Täter auf ewig weg. Was für ein Land wird das? Die Justiz wird nicht besser sein und genausoviele, wenn nicht noch mehr Fehler machen. Hunderttausende müssen in den Knast, da sie unter Umständen die Anlage haben, irgendwann in ihrem Leben ein anderes auszulöschen.

                  Wie es einem Menschen geht, der in einem solchen Staat lebte und unschuldig im Knast landete, kannst Du an vielen Orten nachlesen. Ganz besonders lege ich Dir das Buch nahe, das ich gerade lese: Der Archipel Gulag von Alexander Solschenizyn. Es ist auch für einen Unschuldigen nicht ganz einfach, durch die Mühlen des Strafvollzuges geschleust zu werden.

                  • Re: Lucie
                    Geschrieben von Zorn am Dienstag, 24. März 2009, 19:36

                    Guten Tag Herr Rubischon.

                    Nun ich schreibe auch gerne wie ich auch gerne Diskutiere, wenn ich schreibe dann schreibe ich sicher meine Meinung, ich akzeptiere aber auch Wiederspruch und will andere Meinungen nicht als falsch darstellen, jeder hat eben so seine Meinung.

                    Klar mach unsere Justiz fehler, das ist mir bewusst, jeder Mensch macht fehler, es kann eben mal ein Verbrecher zu früh entlassen werden wie auch einer der sich bewährt hat zulange im Gefängnis sitzen gelassen wird.
                    Das Problem ist aber, das viele Richter sich (schon immer) mit Händen und Füssen gegen den Verwahrungsartikel sträuben und jede Möglichkeit suchen, das Sie eine Verwahrung unter keinen Umständen aussprechen müssen, egal wie gefährlich der Täter ist.
                    Ich habe mal die Aussage einer Oberrichterinn gelesen, (ich nenne keinen Namen) darin schrieb Sie in ungefähr, das Sie garantiert nie über jemand eine unbestimmte Verwahrung aussprechen könnte weil diese unmenschlich sein.
                    Diese Oberrichterin hat einige Richterentscheide die eine lebenslange Verwahrung anordneten neu beurteilt und die meisten auf Bewährung wieder laufen lassen, das wurde damals an einer 4 jährigen zum Verhängniss...
                    Fehler sage ich dem nicht mehr, es geht hier schon um Verweigerung den Artikel umzusetzen.

                    Affekthandlungen oder ähnliches wie Sie es angesprochen haben will ich jetzt
                    nicht in die Diskussion mit einbeziehen, nicht weil ich es als unwichtig abtue, aber es geht mir in dieser Diskussion hauptsächlich um Mörder die eine Tat bewusst und kaltblütig verübt haben, genau diese eben sollte man auf unbestimmte Zeit verwahren.
                    Die Justiz soll aus meiner Sicht alle die einen Mord gewollt verübt haben oder die einen Mord fast durchgezogen haben, dass heisst das Opfer kam per grossen Zufall glücklicherweise noch halbwegs mit dem Leben davon wie das erste Opfer von Daniel, lebenslang verwahren.
                    Ich weis das Sie (und andere) diese Meinung nicht mit mir teilen, das ist Ihre Entscheidung, aber aus meiner Sicht sollte man ein unschuldiges Menschenleben höher gewichten als die Freiheit eines Mörders.
                    Heute aber hört man bei einem Urteil über einen Mörder immer so schön, er hatte eine schwierige Jugend, ein schlechtes Umfeld, stand unter Drogen, schlussendlich heisst es noch das das Opfer Mitschuldig war weil es Ihm folgte, das alles wirkt sich natürlich sehr strafmildernd aus und dann erhält der Angeklagte vielleicht noch zwei Jahre Theraphie, ist dann wieder draußen.
                    Einer von denen bringt dann im Anschluss hald die nächste um, weil man Ihn falsch beurteilt hat, das ist der Preis für das.

                    (Du gehst eigentlich noch weiter und möchtest, dass auch potentielle Täter möglichst abgesondert werden.)

                    Falls ich das so geschrieben habe dann meinte ich damit das man alle die kaltblütig einen Mordversuch gemacht haben, und das Opfer hat es per glücklichen Zufall überlebt hat in den Knast gehen sollten.
                    Ich sehe zwischen einem Mord und einem fast durchgezogenen Mord keinen grossen Unterschied, für das Opfer ist beider grausam, wenn es überlebt wird es je nach dem ein Leben lang darunter leiden. In dieser Ansicht werden wir sicher nicht gleicher Meinung sein, aber das ist nun mal unsere persönliche Ansichtsweise.

                    Ihr Buch Archipel Gulag sagt mir schon etwas, nur finde ich keine Gemeinsamkeiten
                    des damaligen Stalins Regime und unserer jetzigen Rechtssprechung.
                    Stalin lies damals nicht nur Mörder in diese Gulags verfrachten sondern auch normale Leute die blos schon im Verdacht standen anders oder gegen ihn zu denken.
                    Ich habe nichts gegen andersdenkende und ich befürworte auch nicht das man blindlings Personen verwahrt die vielleicht wegen mehrfachen Taschendiebstählen aufgefallen sind oder anderem, wie das z.b in China gang und gäbe ist.
                    Ich befürworte wie gesagt nur, das man kaltblütige Mörder wie dieser Daniel für immer verwahrt, das nicht in Gulags (das habe ich nicht gefordert) sondern in einem geschlossenen Gefängnis.

                    Also Herr Rubischon, um es nochmals kurz zu sagen mein Traum ist es, (Traum in der Hinsicht weil ich weis das ich diesen Traum nie erleben werde) das genau solche Psychopathen wie dieser Daniel für immer hinter Gitter wandern.
                    Jeder dieser Irren der einen unschuldigen Menschen kaltblütig ermordet hat, lässt nach einer solchen Tat nichts als Schmerz bei den Angehörigen zurück und wo vorher noch ein geliebter Mensch war bleibt für ewig ein dunkler Schatten zurück und ein tief betroffenes Umfeld, wollen Sie genau denjenigen erklären warum der Täter nochmals ein Recht haben sollte freigelassen zu werden?

                    Ich weis Sie haben Ihre Ansichten diesbezüglich, ich denke aber wenn Sie die Verantwortung tragen müssten wenn es über die Freilassung eines solchen Irren gehen würde, würden sie mehr als drei mal gut überlegen ob Sie ihn freilassen würden.
                    Unsere Richter müssen sich der Verantwortung nicht stellen, wenns in die Hosen geht und der freigelassene die nächste umbringt können sie auf irgendwelche Gutachten verweisen und sind wie üblich aus dem Schneider.

                    Eines weis ich aber, wenn unsere Zeit hier mal um ist, dann werden wir an einem Ort fern von hier diejenigen wiedersehen, denen wir während unseres Lebens geholfen haben und denen wir einen Platz in unserem Herzen und unserer Seele gegeben haben, ich freue mich auf dieses Wiedersehen.
                    Wenn Sie jetzt denken ich sei streng katholisch oder so was ähnliches, irren Sie sich gewaltig.

                    • priska@0x1b.ch Re: Lucie
                      Geschrieben von Priska Rubischon (Link) am Mittwoch, 25. März 2009, 07:33

                      Heute aber hört man bei einem Urteil über einen Mörder immer so schön, er hatte eine schwierige Jugend, ein schlechtes Umfeld, stand unter Drogen, schlussendlich heisst es noch das das Opfer Mitschuldig war weil es Ihm folgte, das alles wirkt sich natürlich sehr strafmildernd

                      Und das ist auch richtig so. Entschuldigung, aber für mich hat Lucie durchaus eine gewisse Mitschuld. Seit wann geht man einfach mit einer fremden Person mit in dessen Wohnung? Das wurde schon mir als Kind beigebracht, dass sowas gefährlich *sein kann*. Das bringe ich meinen Kindern bei. Hätte sie ihm gesagt, irgendwo in ein öffentliches Café oder Restaurant. Ok. Aber man geht nicht mit jemandem Wildfremdes mit. Nein das tut man einfach nicht.

                      Für mich geht das unter Selbstverantwortung über sein eigenes Leben. Die wurde von Lucie nicht übernommen. Und leider hat der Täter das ausgenutzt - was absolut nicht zulässig ist. Auch wenn sie mitschuld hat, die Tat ist unverzeihbar und unzulässig. Dafür gehört er bestraft. Er hat scheinbar rund 100 Frauen angesprochen und 10 gingen mit in seine Wohnung. Da wär jetzt interessant, warum er die anderen nicht umgebracht hat. Was hatte Lucie gesagt, getan, ausgestrahlt, dass er da zum endgültigen Mörder wurde?

                      Einer von denen bringt dann im Anschluss hald die nächste um, weil man Ihn falsch beurteilt hat, das ist der Preis für das.

                      Und wieviele davon bereuen ihre Tat, sind durch die Therapie wieder gesund geworden und leben heute normal unter uns? Die wollen Sie künftig alle wegsperren? Obwohl die nie mehr eine solche Tat begehen?

                      Ich sehe zwischen einem Mord und einem fast durchgezogenen Mord keinen grossen Unterschied, für das Opfer ist beider grausam, wenn es überlebt wird es je nach dem ein Leben lang darunter leiden.

                      Woher wissen Sie, dass man als Toter leidet? Vielleicht geht es Lucie heute sogar besser, als wenn sie noch leben würde? Leiden tun doch nur die Angehörigen. Verbieten wir auch alle Autos? Auch da werden immer wieder Angehörige zu Leidenden, weil ein Mensch zu Tode kam. Verbieten wir Flugzeuge, weil auch die abstürzen können. Züge, weil bei Zugskollisionen dutzende Todesopfer zu beklagen sind.

                      • Re: Lucie
                        Geschrieben von Zorn am Samstag, 28. März 2009, 15:36

                        "Und das ist auch richtig so. Entschuldigung, aber für mich hat Lucie durchaus eine gewisse Mitschuld. Seit wann geht man einfach mit einer fremden Person mit in dessen Wohnung? Das wurde schon mir als Kind beigebracht, dass sowas gefährlich *sein kann*. Das bringe ich meinen Kindern bei. Hätte sie ihm gesagt, irgendwo in ein öffentliches Café oder Restaurant. Ok. Aber man geht nicht mit jemandem Wildfremdes mit. Nein das tut man einfach nicht."

                        Mitschuldig ist Sie vieleicht schon, diesbezüglich sollte der Täter aber keinefalls Strafmilderung erhalten, diese Tat war zu brutal.


                        "Da wär jetzt interessant, warum er die anderen nicht umgebracht hat. Was hatte Lucie gesagt, getan, ausgestrahlt, dass er da zum endgültigen Mörder wurde?"

                        Die anderen hatte vieleicht ein zu grosses Glück, ich denke sein elender Drogenkonsum hat da auch noch beträchtlich mitgespielt. Sie war vieleicht das was er nie bekommen hat, ich denke aber nicht das Sie an Ihrem Tod selbst schuld war.


                        "Und wieviele davon bereuen ihre Tat, sind durch die Therapie wieder gesund geworden und leben heute normal unter uns? Die wollen Sie künftig alle wegsperren? Obwohl die nie mehr eine solche Tat begehen?"

                        Ob sie wirklich wieder gesund geworden sind ist die andere Frage, es kann schon solche geben, aber man weiss ja inzwischen wie "gut" und Fachmännisch das geklärt wird.
                        Ein paar von denen sind vermutlich echte "Zeitbomben", mich würde es echt nicht erstaunen wenn es noch mehr solch Fälle gibt.
                        Tut mir leid, auf diese Gutachten von Psychologen und Ärzten lege ich keinen grossen Wert mehr. Dieser Irre von Daniel war nach denen ja auch vollkommen gesund (auch wenn er damals schon Drogen konsumiert hat, aber Drogenkonsum ist ja heutzutage normnal), desshalb haben Sie Ihn ja so schön wieder laufengelassen, er hatte es ja lange "bereut".


                        "Woher wissen Sie, dass man als Toter leidet? Vielleicht geht es Lucie heute sogar besser, als wenn sie noch leben würde? Leiden tun doch nur die Angehörigen. Verbieten wir auch alle Autos? Auch da werden immer wieder Angehörige zu Leidenden, weil ein Mensch zu Tode kam. Verbieten wir Flugzeuge, weil auch die abstürzen können. Züge, weil bei Zugskollisionen dutzende Todesopfer zu beklagen sind."

                        Vieleicht geht es Ihr besser ja, aber Sie hat einen schrecklichen Preis dafür bezahlt, ausserdem denke ich nicht das es Ihr in Ihrem leben schlecht gegangen ist, Ihre Aussage oben diesbezüglich ist ebenfalls sehr kalt und gewagt.
                        Zu den untenstehenden Details nehme ich jetzt keine Stellung weil es dann erst recht sinnlos wird, wie gesagt, für mich gehören solche Mörder die kaltblütig udn gewollt jemand umbringen niemals mehr in die Öffentlichkeit, das ist meine Meinung wie Sie Ihre Meinung haben.



    • priska@0x1b.ch Re: Lucie
      Geschrieben von Priska Rubischon (Link) am Freitag, 20. März 2009, 08:18

      Ich bin froh hat Maja trotz ihren erst 12 Jahren einen wesentlich weitsichtigeren Blickwinkel. Für sie ist erstaunlicherweise Todesstrafe widersinnig, weil man dann (von Staateswegen) einen Mensch tötet. Also auch Mörder. Eine Sicht die ich in dem Alter noch nicht hatte. Sie kennt übrigens meine persönliche Sicht der Sache noch nicht...

      • Re: Lucie
        Geschrieben von Bloggerin am Freitag, 20. März 2009, 16:30

        Ich finde auch, dass "Zorn" eine sehr undifferenzierte Meinung zum Ganzen niedergeschrieben hat. Bravo Maja dass du dir so viele Gedanken machst!!!

        Besonders schlimme Vergehen an Menschen sind oftmals Affekthandlungen, bei denen die Täter nicht über die Konsequenzen nachdenken. Bei Taten die als „Triebtaten“ bezeichnet werden, findet ja wohl kaum eine rationelle Überlegung statt („Für diese Strafe begehe ich die Tat, für eine andere würde ich sie jedoch nicht begehen“). Insbesondere die Staaten mit Todesstrafe zeigen immer wieder, dass die Todesstrafe nicht in der Lage ist, Kriminalitätsprobleme zu lösen.

        Die Todesstrafe kann wie alle Strafen immer nur auf eine Tat (in diesem Fall auf einen Mord) reagieren, aber ihn nicht verhindern. Aufgrund der Tatsache, dass es in diesem wie auch anderen Ländern auch immer wieder pädophil oder anderweitig krankhaft veranlagte Menschen geben wird, muss vielmehr überlegt werden wie Kinder oder Jugendliche bereits im Vorfeld vor Übergriffen geschützt werden können. Der Ruf nach Todesstrafe bezieht sich nur auf die Täter und blendet wirksame Massnahmen zum Opferschutz aus.

        Die Todesstrafe tut - wie Maja mit ihren 12 Jahren ja so schön feststellt-genau dies, wogegen sie sich zu richten vorgibt: Sie tötet Menschen und fügt somit einem Mord noch den nächsten hinzu. Aus allerlei historischen Erfahrungen und mit dem Wissen, dass auch immer wieder Unschuldige hingerichtet werden lässt sich die Ablehnung der Todesstrafe, die lediglich ein sinnloser Racheakt ist, der nichts mit einer aufgeklärten und humanen Gesellschaft zu tun hat,eigentlich nur ablehnen. Das Töten von Menschen ist niemals gerechtfertigt!
        Die Hinrichtung des Täters macht zudem – nüchtern betrachtet – weder das Opfer wieder lebendig noch lindert sie das Leid der Hinterbliebenen.

        Wenn jemand stiehlt, heisst das ja nicht, dass dieser Dieb nach der Bestrafung kein Recht mehr auf Eigentum hat.Genauso verhält es sich bei Mördern. Auch diese verlieren durch die Tat nicht ihr Recht auf Leben.