Tschouet Sämi Schmid

Geschrieben von Priska Rubischon (Link) am Mittwoch, 12. November 2008, 14:30 aus dem da-warens-nur-noch-sechs dept. Die Gründe mögen vielfältig sein, jedenfalls weiss inzwischen vermutlich jeder, dass Samuel Schmid den Job als Bundesrat aufgibt und seinen Rücktritt erklärt hat. Während die einen in Freudenjubel ausbrechen, sind andere traurig oder gar bestürzt. Grad Freudensprünge mache ich jedenfalls nicht. Ich hielt Herr Schmid für einen durchaus fähigen Bundesrat, der wie alle Menschen seine Fehler hat. Zum Teil wohl auch grosse Fehler. Was mich nachdenklicher stimmt, ist, dass es wohl auch damit zu tun hat, dass er nicht nur von gewissen Boulevard-Medien gemobbt wurde, nein seine eigene Partei stellte sich gegen ihn und schmiss ihn mehr oder weniger raus. Und dass sowas an die Gesundheit geht, kann man durchaus nachvollziehen. Auch wenn dies sicher nicht der einzige Grund für seine gesundheitlichen Probleme ist. Dass er nicht auf Blochers Linie war und deshalb von seiner ursprünglichen Partei immer wieder angegriffen wurde finde ich eine sehr fragwürdige Politik. Sind wir schon soweit, dass man in einer Partei gefälligst dem Parteiguru folgen muss - sprich dem, der am meisten Geld in die Partei buttert? Etwas, was ich demnächst hier verbloggen werde, weils wunderbar zu Orwells "Farm der Tiere" passt... Das bereits drehende Nachfolgerkarussell ist auch interessant. Will man diese Leute wirklich? Während man weiss, dass in den meisten Berufen nur 10% wirklich gute Leute sind, scheint es mir in der Politik so zu sein, dass Politik und gut sich grundsätzlich widerspricht. Jeder Politiker ist primär sich selbst am nächsten. Und wählbar ist nur, wer es irgendwie schafft, es allen richtig zu reden. Erinnert mich an das Lied von Peter Reber "Kunscht vor Politik" wo er singt Kunscht vor Politik isch dass mer seit was mer nid wett U was mer wett de nume so, dass der wo lost de Idruck hett: "Ja, haargenau eso so sygs, ja, mer ghört, dass der's versteit!" Obwohl dr Redner s Gägeteil vom Gägeteil hett gseit. Ich wünsche mir neu im Bundesrat einen jungen, dynamischen Mann. Junge Frau haben wir mit Leuthold schon. Drei Frauen sind es auch schon, also ist es nicht zwingend nötig wieder eine Frau zu wählen. Aber ganz nach amerikanischem Vorbild wär jetzt eben ein "yes we can"-Junior gut im Rat. Alte Herren hat es schon genug. Das Problem dürfte sein, dass es nicht so einfach ist einen 30-45jährigen, fähigen Politiker zu finden, der dann auch noch bei der SVP Mitglied sein sollte und den Blocher-Genossen genehm ist... Nun also von mir ganz bärndütsch ein "Tschouet Herr Schmid". Macheds guet und häbed Oi Sorg! Permalink

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