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 OeV vs Privatverkehr 
Beat Geschrieben von Beat Rubischon (Link) am Mittwoch, 21. Mai 2008, 08:39
aus dem *brumm* dept.

In der 20 Minuten von Montag hatte es in der Kolumne von Mr. & Mrs. Clever eine interessante Zahl: ..immerhin verzeichnet die Strasse 90 Millionen Personenkilometer und die Schiene nur rund 16 Millionen.

Ich wollte mehr wissen und fand bei der Litra, dem Informationsdienst für den öffentlichen Verkehr offizielle Zahlen, denen ich sogar einigermassen Vertrauen schenke - was ich Zahlen aus der 20 Minuten grundsätzlich nie tue ;-)

Im provisorischen Bericht steht über ...die Benutzung der Verkehrsmittel in der Schweiz 2005.. Die Zahl der Personenkilometer ... belief sich im öffentlichen Verkehr (öV) ... auf 25'918 Millionen Personenkilometer ... und im privaten Strassenverkehr auf 93'096 Millionen Personenkilometer ... Eine vermutlich finale Grafik sagt 78.2% Privat- und 21.8% OeV.

Selbst wenn wir davon ausgehen, dass 1-2% pro Jahr umsteigen, werden noch immer 3/4 der Strecken im eigenen Auto und nur 1/4 im OeV gemacht.

Einerseits könnte man jetzt auf den Umweltaspekt pochen und all die Autofahrer verteufeln, die noch immer nicht umgestiegen sind. Oder man könnte sich überlegen, was passiert, wenn schlagartig 4x mehr Leute im Zug sitzen - äh sitzen wollen.

Liebe Autofahrer, gebt dem Leuenberger bitte noch ein paar Tage Zeit, der SBB mehr Schienen und Wagen zu geben. Auch wenn der Sprit über zwei und bald wohl auch über drei Franken pro Liter liegt und überall das CO2 verteufelt wird. Sonst wird's uhuere äng in den Zügen...

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Das Kleingedruckte: Der Besitzer der folgenden Kommentare ist wer immer sie eingeschickt hat. Wir sind in keiner Weise für sie verantwortlich.

  • Re: OeV vs Privatverkehr
    Geschrieben von Cmdr_Zod am Mittwoch, 21. Mai 2008, 21:49

    Man muss im OeV einfach gegen den Strom schwimmen (morgens aus der Stadt, Abends zurück), dann hat es jede Menge Platz. ;-)
    All zu viel freie Kapazität hat die SBB auf der Schiene aber tatsächlich nicht mehr, und Streckenausbauten sind teuer und langwierig (Am einfachsten ist es vermutlich wenn man einen Tunnel baut, da muss man sich mit niemandem um Landreserven streiten).
    Am Rollmaterial kann man noch etwas schrauben, in dem man in voller Länge Doppelstock-Wagen/Triebzüge einsetzt und die Geschwindigkeit/Beschleunigung erhöht. Auf gewissen Strecken (Zürich-Bern) sind sie mit der Zuglänge aber schon am Anschlag, und das Rollmaterial muss man erst mal beschaffen (Entlastungszüge und Ersatzzüge fahren heute immer noch mit recht altem Material). Zudem sind auch längst nicht alle Fernverkehrsstrecken für Doppelstockzüge geeignet.

  • noemi.chantilly@gmail.com Re: OeV vs Privatverkehr
    Geschrieben von freieliebe (Link) am Donnerstag, 29. Mai 2008, 14:59

    Und ich dachte immer, die Schweiz sei vorbildlich was den Schienenverkehr angeht! Dass da vor allem viel Güterverkehr über die Schienen abgewickelt wird, während im restlichen Europa die LKW die Autobahnen verstopfen...

    Ich kann nur lächeln, wenn Freunde und Kollegen über die hohen Spritpreise schimpfen, sich über Strafzettel ärgern oder sich fragen wie sie die teuren Werkstattkosten nach einem kleinen Unfall bezahlen sollen.

    Ich habe kein Auto. Hatte noch nie eins. Und das ist gut so ;-)