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 Upgrade wigwam 
Computer Geschrieben von Beat Rubischon (Link) am Samstag, 7. Oktober 2006, 12:31
aus dem work-in-progress dept.

Wie versprochen hier das Log des Upgrades von wigwam, dem Webserver der Linux User Group Switzerland.

7.10. 12:30
Priska und ich haben eingekauft, bald gibt es Mittagessen. Das Log ist gestartet , mein Squishdot akzeptiert soeben den <pre> Tag damit Copy & Paste von Konsolenoutput etwas einfacher wird.

Als erstes ist der Platz ein Problem:
wigwam:~# df -h -text3 -treiserfs
Filesystem            Size  Used Avail Use% Mounted on
/dev/root             2.9G  2.2G  531M  81% /
/dev/vg00/opt         2.0G  1.6G  321M  84% /opt
/dev/vg00/home1       4.9G  3.1G  1.6G  66% /export/home1
/dev/vg00/home2       4.9G  3.8G  980M  80% /export/home2
/dev/vg00/data1       4.9G  3.9G  801M  84% /export/data1
/dev/vg00/data2       9.8G  2.4G  6.9G  26% /export/data2
/dev/vg00/cvs1       1008M   33M  923M   4% /cvs
/dev/vg00/src         5.0G  820M  4.1G  17% /usr/src
Vor allem data1 und das Root ist regelmässig voll. Aber da hat es noch nicht allozierter Platz im LVM:
wigwam:~# vgdisplay 
--- Volume group ---
VG Name               vg00
VG Access             read/write
VG Status             available/resizable
VG #                  0
MAX LV                256
Cur LV                7
Open LV               7
MAX LV Size           255.99 GB
Max PV                256
Cur PV                1
Act PV                1
VG Size               39.05 GB
PE Size               4 MB
Total PE              9997
Alloc PE / Size       8448 / 33 GB
Free  PE / Size       1549 / 6.05 GB
VG UUID               W1o5om-Gutf-lKjQ-4mPL-kjG5-mG6v-55XSlf
7.10. 13:30
Es geht los. Rundum eingeloggt, erste Gedanken gemacht. /usr ist 1.2G, /var ein knappes. Also machen wir ein neues Volume von 4G für var und schieben von data2 5G nach data1. Doch erst backuppen. Elmar hat mir grosszügig Platz auf einer seiner Kisten offeriert. Sobald das durch ist, nehme ich alle relevanten Dienste herunter und beginne mit den Volumes zu hantieren.

7.10. 14:30
Die Kiste kennt nur noch den sshd und einen syslogd. Einen letzten rsync, dann geht es an den Resize der Volumes. /usr/src vorsorglich umounten, da reiserfs und LVM auf 2.4er Kerneln eher nicht miteinander auskommen. Wir haben ja ein Backup, falls die Daten weg sind...

7.10. 15:00
LVM ist doch ein herrliches Spielzeug:
wigwam:~# umount /opt 
wigwam:~# umount /export/data1
wigwam:~# umount /export/data2
wigwam:~# umount /export/home1
wigwam:~# umount /export/home2
wigwam:~# umount /cvs         
wigwam:~# umount /usr/src 
wigwam:~# lvcreate -L4096 -nvar vg00
wigwam:~# mke2fs -j /dev/vg00/var 
wigwam:~# (cd /var; tar cfp - .) | (cd /mnt; tar xvfp -)
wigwam:~# umount /mnt
wigwam:~# e2fsadm -L-5G /dev/vg00/data2
wigwam:~# e2fsadm -L+5G /dev/vg00/data1
wigwam:~# rm -Rf /var/*
wigwam:~# mount -a
wigwam:~# df -h
Filesystem            Size  Used Avail Use% Mounted on
/dev/root             2.9G  1.3G  1.4G  47% /
tmpfs                 252M  4.0k  252M   1% /dev/shm
/dev/shm              252M  4.0k  252M   1% /tmp
/dev/vg00/var         3.9G  986M  2.7G  26% /var
/dev/vg00/opt         2.0G  1.3G  619M  68% /opt
/dev/vg00/home1       4.9G  3.0G  1.7G  64% /export/home1
/dev/vg00/home2       4.9G  3.8G  980M  80% /export/home2
/dev/vg00/data1       9.8G  3.9G  5.4G  42% /export/data1
/dev/vg00/data2       4.9G  2.4G  2.3G  51% /export/data2
/dev/vg00/cvs1       1008M   33M  923M   4% /cvs
/dev/vg00/src         5.0G  820M  4.1G  17% /usr/src
Das mit dem Platz ist nun OK. Ab zum zweiten Schritt, dem Upgrade von Woody nach Sarge.
wigwam:~# apt-get clean
wigwam:~# rm /var/lib/apt/lists/*
wigwam:~# $EDITOR /etc/apt/sources.list
wigwam:~# apt-get update
wigwam:~# apt-get --dry-run dist-upgrade
Reading Package Lists... Done
Building Dependency Tree... Done
Calculating Upgrade... Done
The following packages will be REMOVED:
  alien autoconf autoconf2.13 automake build-essential checkbot
  console-tools-libs cowsay cvs-buildpackage debhelper debmake defoma
  devscripts dh-make dpkg-dev dpkg-repack dupload eperl equivs freetable gfont
  gs gs-common gsfonts gv kbd libdbd-mysql-perl libdbi-perl libdigest-md5-perl
  libgd-dev libgd-perl libgdbmg1-dev libhtml-clean-perl libhtml-parser-perl
  libhtml-tagset-perl libhtml-tree-perl libimage-size-perl libipc-signal-perl
  liblcms libmagick5 libmailtools-perl libmime-base64-perl libnet-perl
  libproc-waitstat-perl librrds-perl libsnmp-perl libsnmp-session-perl
  libterm-readkey-perl libtimedate-perl liburi-perl libwww-perl lintian
  makepasswd mc-common mime-construct mirror mrtg perl perl-5.6 perl-modules
  perl-suid proftpd proftpd-common rpm shtool slice task-c++-dev task-c-dev
  task-debian-devel task-devel-common tetex-bin tetex-extra tk8.3-dev topal
  vflib2 weblint wml xbase-clients xlibs-dev 
The following NEW packages will be installed:
...
Sodele. Da haben wir einen der Fälle, in denen Debian alles Nette deinstallieren würde. Also müssen wir erst ein paar Pakete von Hand anheben.

7.10. 16:00
Viel Spielen und einen gemütlichen Kaffee später ist der Upgrade durch. Danke ETH, dass Ihr einen so wunderbar schnellen Debian-Mirror betreibt ;-)
wigwam:~# apt-get install auctex xbase-clients xlibs-dev xv imagemagick
wigwam:~# apt-get install fetchmail libpth-dev mc nedit
wigwam:~# apt-get dist-upgrade
Alle Pakete sind up to date. Jetzt heisst es Debuggen bis alles wieder läuft.

BTW: Kylie Minogue macht einfach nette Musik! I still live you, Je ne sais pas pourqoi *sing* :-)

7.10. 17:00
Das System ist wieder oben. Praktisch alle Services laufen, inklusive Symlink. Ein paar kleine Knackpunkte bestehen noch. Einen reboot gibt es sobald sich jemand in der Naehe der Kiste befindet ;-)

7.10. 17:10
So schnell kann es gehen: ntpd machte eien Segfault, ich startete ihn im gdb und die ganze Kiste kommt übelst in den Swap. Also rasch einen reboot und hoffen, dass das ganze wieder hochkommt.

7.10. 17:20
Die Box kommt nicht hoch, findet das neue var nicht.

7.10. 17:45
Die Box ist wieder da ;-) Nun, gute Doku lohnt sich. Ein neuerlicher Run von lvcreate -L4096 -nvar vg00 erstellte das Volume an exakt derselben Stelle - alle Daten sind noch da *schweissabwisch*

Der Bug im ntpd habe ich auch gefunden. War reichlich simpel - max.0x1b.ch hat eine IPv6 Nummer im DNS, wigwam aber keines im Kernel. Eine Situation, die dem ntpd nicht bekam.

7.10. 19:00
Ich werde alt. Ich weiss, dass ich folgende Fehlermeldung schon des öfteren hatte bei migrierten Systemen - aber ich erinnere mich nicht mehr an die Lösung :-( Beim Booten über serielle Konsole auf von Woody nach Sarge migrierten Kisten:
Mounted devfs on /dev
Freeing unused kernel memory: 276k freed
INIT: version 2.86 booting
Couldnt get a file descriptor referring to the console
Couldnt get a file descriptor referring to the console
Couldnt get a file descriptor referring to the console
Couldnt get a file descriptor referring to the console
Couldnt get a file descriptor referring to the console
Couldnt get a file descriptor referring to the console
Die Meldung kommt dann ein paar hundert Mal, etwa bis der Swap gemountet wird. Vielleicht fällt's mir noch ein. Da ich hoffentlich die Kiste nicht allzuhäufig booten muss, lasse ich es erst einmal. Jetzt noch Symlink-Artikel schreiben und Abend geniessen!

Permalink

Das Kleingedruckte: Der Besitzer der folgenden Kommentare ist wer immer sie eingeschickt hat. Wir sind in keiner Weise für sie verantwortlich.

  • zobel@debian.org Re: Upgade wigwam
    Geschrieben von zobel (Link) am Sonntag, 8. Oktober 2006, 17:41

    wigwam:~# apt-get --dry-run dist-upgrade
    Reading Package Lists... Done
    Building Dependency Tree... Done
    Calculating Upgrade... Done
    The following packages will be REMOVED:
    alien autoconf autoconf2.13 automake .....

    Sodele. Da haben wir einen der Fälle, in denen Debian alles Nette deinstallieren würde. Also müssen wir erst ein paar Pakete von Hand anheben.

    Tipp: Naechstes mal Release Notes und Upgrade Notes lesen. Nicht umsonst steht da drin, dass zum dist-upgrade aptitude das Tool der Wahl ist.

    • beat@0x1b.ch Re: Upgade wigwam
      Geschrieben von Beat Rubischon (Link) am Montag, 9. Oktober 2006, 17:33

      Nicht umsonst steht da drin, dass zum dist-upgrade aptitude das Tool der Wahl ist.

      So wie ich aptitude verstanden habe, hilft er nur dann, wenn er konsequent benutzt wurde. wigwam startete sein Leben aber als Potato, da damals der Woody-Installer kaputt war :-)

      Weiterhin habe ich Mühe mit dem Ding. Es ist lange nicht so informativ wie der neue apt-get in Sarge :-(

      Eigentlich schade, dass immer Layer auf Layer gepackt wurde. Das allem zugrunde liegende dpkg ist dafür immer älter geworden und hat noch ein paar konzeptionelle Schwächen - ähnlich dem mittlerweile auch uralten rpm. Wenigstens ist dselect kein Thema mehr. >10'000 Pakete in den Interface wäre definitv der Horror.