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 Islam in Deutschland 
Beat Geschrieben von Beat Rubischon (Link) am Sonntag, 30. April 2006, 13:21
aus dem religionen dept.

Im deutschen Rockforum ist derzeit eine heftige Diskussion im Gange. Den Ursprung hatte sie in einem Artikel über den Ausschluss zweier Schülerinnen aus der Schule aufgrund ihrer Kleidung.

Zugegeben - die beiden Jugendlichen waren wohl völlig auf dem Provokationstrip als sie in ihren Burkas zum Unterricht auftauchten. Ich traue ihnen weiterhin zu, dass sie dieses Kleidungsstück mit einem gewissen Stolz trugen. Warum auch nicht eine Tradition mit dem Wunsch nach Auffallen verbinden?

Die Reaktionen auf diese Aktion sind hingegen beängstigend. Die Schule schloss die beiden Schülerinnen gleich für zwei Wochen aus dem Unterricht - eine sehr fragwürdige Aktion in einem Land, dass Schulpflicht kennt. Aber es geht weiter: Der Bonner General-Anzeiger startete eine Umfrage, ob der Ausschluss der Schülerinnen gerechtfertigt sei. Mit dem Resultat, dass sich 90% der Leser dafür aussprachen.

Begründet werden diese Reaktionen mit der Angst vor der ver-Islamisierung von Deutschland. Islamis sind Terroristen (Danke George W.), der Islam selbst eine kriegstreibende Religion, jeder Islamist eine Bedrohung der Mitteleuropäischen Kultur. Pseudowissenschaftliche Beschreibungen erhärten diesen Eindruck.

Leute aufgrund ihrer Religion in einen Pott zu schmeissen scheint eine typisch deutsche Eigenschaft zu sein. Vielleicht 70 Jahre ist es her, dass die Angehörigen einer Religionsgruppe auf diese Art und Weise verfolgt und letztendlich beinahe ausgerottet wurden. Die herrschende Arbeitslosigkeit, das permanent sinkende Lohnniveau und die mangelnden Zukunftsaussichten scheinen ein idealer Nährboden für solche Entwicklungen zu sein.

Von allen Islamisten, die mir jemals begegnet sind, kenne ich keinen, der eine derartige Verfolgung rechtfertigen würde. Allesamt hochanständige, aufgeschlossene und intelligente Menschen. Es gibt sicher auch unter ihnen "schlechte" Menschen - das hängt erfahrungsgemäss aber nicht mit der Herkunft, Religion oder Hautfarbe zusammen, sondern mit dem persönlichen Charakter der Person.

Solange die deutschen Politiker mehr mit sich selbst und dem Auftritt Deutschlands in der EU beschäftigt sind, als mit der Lösung interner Probleme, wird sich an dieser Situation kaum etwas ändern. Einerseits die Einwanderung ermöglichen und andererseits keine Integrationshilfe leisten wird klar in eine Sackgasse führen. Extremisten werden Oberhand bekommen - aber auch sie keine Lösung finden. Ob es irgendwann einmal ein Gericht geben wird, das eben diese Extremisten in Schranken weisen wird? Ob irgendwann die Leute, die heute laut Islamisten raus schreien, mit einem schlechten Gewissen aufwachen werden?

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Das Kleingedruckte: Der Besitzer der folgenden Kommentare ist wer immer sie eingeschickt hat. Wir sind in keiner Weise für sie verantwortlich.

  • priska@0x1b.ch Re: Islam in Deutschland
    Geschrieben von Priska Rubischon (Link) am Sonntag, 30. April 2006, 17:16

    Sie werden nicht mit schlechtem Gewissen aufwachen. Zumindest die wenigsten. Selbst waehrend/nach Hitler waren die meisten der Meinung, dass der Fuehrer richtig gehandelt hat und die Juden boese sind/waren. Noch heute findet man diese Meinung in einigen Kreisen.

    Es scheint so, als ob die Menschheit so alle 100 Jahre aufs Neue lernen muss, dass Krieg schlecht ist :-/ Hoffen wir, dass es in Deutschland kein zweiten Hitler gibt, der die Massen derart mobilisieren kann. Momentan schliddert die Regierung ja eher so vor sich hin.

    Ich hoffe nur, meine Kinder merken sich das nicht, was die Maedels da getan haben. Schlaue Kinder lernen daraus, dass sie sich bloss falsch kleiden muessen und schon gibt es zwei Wochen schulfrei. Cool oder? Bisschen mehr grips und sie tun das in einer Zeit wo's warm ist und man baden gehen kann...

  • priska@0x1b.ch Zensur im Rockforum
    Geschrieben von Priska Rubischon (Link) am Sonntag, 30. April 2006, 18:06

    Tja. Einer meiner Beitraege (ganz kurz, und nur mit dem Hinweis, dass auch Hitler der Meinung war, dass es zuviele Juden in Deutschland gaebe) wurde bereits geloescht. Der naechste wird es wohl auch. Daher hier eine Kopie davon:

    Nette Zensur
    Geschrieben von Priska am 30. April 2006 17:59:34:

    Danke fuer die Zensur. In diesem Forum darf man also gegen Auslaender wettern, aber wenn jemand dann vergleiche zu frueher bringt, wird man geloescht.

    Uebrigens - um im Forenthema zu bleiben. Ich fuerchte die fuehrende Person damals haette alle Maenner in Roecken wohl demselben Schicksal hingegeben wie die Millionen anderen auch. Wenn schon schwulsein, Judesein etc. als "boese" dargestellt wurde, dann garantiert auch das maennliche Rocktragen.

    Aber ich glaub ich steig besser hier aus. Leute die derartige Zensur machen sind mir suspekt. Es mag in Deutschland ueblich sein, dass man das H. Wort nicht nennen darf. Ich sehe das ganze etwas detaillierter und fuehle mich als (neutraler *g*) Schweizer in meiner Meinungsfreiheit beschraenkt.

    Seit versichert, dass Ihr von mir nichts mehr hoert. Und Rocktreff werden auch gestrichen. Wer will schon mit Menschen zu tun haben die nach "Toleranz" schreien, aber islamische Mitbuergern gegenueber die totale Intoleranz zukommen lassen.

    Pfui. Und da dieser Text garantiert auch der Zensur unterliegt werd ich den Text ebenso in meinen Blog tippen.

    Enttaeuscht

    Priska

    Frei Meinungsaeusserung ja, aber nur solange sie den Forenmastern ins Konzept passt. Gut gibts andere Moeglichkeiten darauf hinzuweisen.

    • Re: Zensur im Rockforum
      Geschrieben von Justinian am Sonntag, 30. April 2006, 21:23

      Liebe Priska

      Die Meinungsäusserungsfreiheit kannst du gegen den Staat, nicht aber gegen Private geltend machen. Private dürfen dich zensieren, bis ihre Finger vom ewigen Klicken wund sind.

      • mathias@weyland.ch Re: Zensur im Rockforum
        Geschrieben von Mathias Weyand (Link) am Montag, 1. Mai 2006, 02:20

        Hallo Justinian

        Vielleicht lohnt es sich an dieser Stelle einmal darueber nachzudenken, was das hier genau bedeutet:

        [...] tout citoyen peut donc parler, écrire, imprimer librement [...] (aus der "Déclaration des droits de l'Homme et du citoyen", August 1789.

        Warum ist ein Recht auf Meinungsfreiheit so wichtig? Das, was die Menschen zu sagen haben, ist von zentraler Bedeutung fuer ihr Wohlergehen. Sie sprechen ueber ihre Beduerfnisse, und sie teilen mit, was ihnen nicht passt. Einem Menschen zu verbieten, Kritik zu ueben, finde ich nicht gut. Eigentlich spielt es fuer mich dabei auch keine Rolle, wer ihm die Meinungsaeusserung verbietet, denn ein wichtiger Schritt fuer das geistige Wachsen einer Gesellschaft und fuer das Streben nach geistiger Groesse ist die Reflektion ueber eigene Einstellungen und Taten, welche von anderen kritisiert werden.

        Ich habe keine Probleme damit, dass Beitraege entfernt werden, falls sie im Voraus festgelegten Richtlinien nicht genuegen. Ich finde allerdings, dass man in einem solchen Fall explizit auf die verletzte Regelung hinweisen sollte (und zwar genau um solche Diskussionen zu vermeiden). Nebenbei: Ich weiss nicht was Priska geschrieben hat, aber so wie ich sie kenne ist sie in den vielen, zum Teil sehr heftigen Diskussionen, die ich miterlebt habe, noch nie so ausfallend gewesen, als dass sie neben berechtigter, produktiven und fundierter Kritik eine Person statt eine Meinung angegriffen hat.

        Beitraege zu loeschen find ich sehr schwach, es zeugt von einer Rücksichtslosigheit gegenueber dem Standpunkt des Einsenders und es zeugt von einer Unfaehigkeit, zu Kritik Stellung zu nehmen.

        Priska fordert Meinungsfreiheit in besagtem Forum. Vielleicht lohnt es sich, darueber nachzudenken, ob und weshalb eine solche Meinungsfreiheit erstrebenswert ist, statt sie einfach abzuschmettern.

        Liebe Gruesse
        papo

        • die_realitaet@web.de Re: Zensur im Rockforum
          Geschrieben von die Realität (Link) am Sonntag, 27. August 2006, 15:58

          Wieder einmal typische antiamerikanische und antisemitische Argumentation in diesem Text ... also wer schreibt, dass wir (einem mutigen Helden) G.W. Bush die angeblich negative Islamkritk zu verdanken haben, stellt sich gleich vornweg ins Abseits der Uninformieren die lediglich ihren Frust über ihre gescheiterte sozialistisiche multikulti Utopie (wieder mal) am US-Präsidenten auslassen. Hat schon Reagen und Clinton ja alles "falsch" gemacht *grins*.

          Hier ist weiterer Diskussionsstoff. Doch bitte vorher lesen, vor dem Zerreissen (...)! ;P

          http://www.islamisierung.info
          http://www.antiislamisten.com

          • beat@0x1b.ch Re: Zensur im Rockforum
            Geschrieben von Beat Rubischon (Link) am Sonntag, 27. August 2006, 20:14

            Meine Aussagen als antiamerikanisch zu bezeichnen ist durchaus berechtigt. Wobei ich nicht unbedingt das amerikanische Volk, die eigentlichen Menschen, in einen Pott werfe, sondern eher deren aktuelle Führungsspitze.

            Sie als antisemitisch zu bezeichnen ist hingegen völlig daneben und zeigt, dass Du meine Meinung über die Thematik nicht wirklich verstanden hast.

            • thedig@hotmail.com Re: Zensur im Rockforum
              Geschrieben von Dignity am Freitag, 1. September 2006, 14:44

              ich verstehe dagegen den eingebrachten antisemitismus vorwurf der realität sehr gut - zeigt doch die faktisch belegbare geschichte, dass der islam seit jeher sich ständig mit gewalt ausgebreitet hat und noch nie auf menschenleben rücksicht genommen hat. der islam ist meines erachtens, und da kommen wir dann auf den antisemitismus, welcher vom islam ja propagiert wird, dass kritik an israel im antiterrorkampf auf eine wissenlücke hinweist. vergleicht man nähmlich die taten israels mit vergleichbaren staaten in vergleichbarer gefahrenlage (äusserer und innerer bedrohungen) so schneidet israel eindeutig überdurchschnittlich gut ab! bsp. ist der israelische gerichsthof der einzige der welt (!!), welcher direkten einfluss auf militärische aktionen nehmen kann! zudem halten die israelischen sicherheitskräfte einen ehren kodex aufrecht, welcher das menschliche leben, der eigenen bevölkerung UND der des gegners an erste stelle stellt! suchen sie eine solche ethik einmal im koran! kritik am islam als religion MUSS erlaubt BLEIBEN (...) und hat überhaupt nichts mit der stimatisierung seiner gläubigen zu tun. dies wäre dann rassistisch. doch die friedlichen (verchristlichten euro-)moslems, da sind wir uns einig, interessieren uns im friedlichen alltag wohl "wenig". die frage ist, ob wir die rechte menschlichen leben achten, respektieren und ehren oder wie z.b. der rat der arabischen länder schlicht und einfach (offiziell) mit füssen treten. und woher stammt wohl dieser jahrhundertlange hass gegen den westen? vielleicht doch durch indoktrination durch islamische hassverse wie sie im koran stehen?

              am ende dieser unendlich langen liste schlussendlich diese länder zu diffamieren, welche sich und ihre bevölkerung schützen im zuge von antiterroreinsätze jedoch aber auch unschuldige zivilpersonen treffen (jedoch ohne absicht, wie dies terroristen tun) ist dann eben doch antisemitisch oder antiamerikanisch, weil man das recht auf selbstverteidigung denjenigen abspricht, welche wahre rassisten bekämpfen. völlig bigott dieser doppelstandart. oder haben sie auch das fbi dermassen kritisiert, als jenes den kuk-klux klan mit unglaublicher härte zerschlagen haben? da sind moralisch welten dazwischen. beispiel: zwei patienten sterben im krakenhaus. einer durch einen eingriff der anderere durch mord. hat der eine einem gefährlichen eingriff mit todesmöglichkeit zur bekämpfung von krebs zugestummen ist der andere von einem rassistischen pfleger ermordet worden, weil der patient schwarz war. nun übertragen auf islamextremisten gegen demokratien: während islamkämpfer racketen mit vergifteten nägeln füllen und ohne ziel auf zivilpersonen abfeuern in der hoffnung möglichst viele menschen zu töten, kann bei antiterroreinsätzen von staaten im zuge einer solchen aktion auch zivilpersonen sterben. jedoch sind da eben moralische welten dazwischen. diese umständen nun so zu verdrehen (faktenumkehr) ist entweder bigott, scheinheilig oder zeugt von fehlendem wissen.

              islam ist nur eine (gefährliche) ideologie. die argumentation des schreiberst ist hinsichtlich entweder zu ungenau aufgrund fehlendem wissen oder schlicht und einfach absichtlich diffamierend gegenüber den usa und, oder juden (als eigenständige menschenspezie nicht nur religion - judentum-!).

              • beat@0x1b.ch Re: Zensur im Rockforum
                Geschrieben von Beat Rubischon (Link) am Freitag, 1. September 2006, 16:45

                Deine Bemerkungen zum Islam kannst Du faktisch auf alle Religionen anwenden. Kaum eine Religion ist nicht dazu missbraucht worden, die Machtgelüste von Menschen zu stillen. Ein wunderbares Wort sagt, dass es nie Religionskriege gab.

                Solange es Leute gibt wie Du, die die Parolen eben dieser machtgelüstenden Führer repetieren, wird es Krieg geben. Wird es Menschen geben, die ohne zu Denken eine Waffe nehmen und auf andere Menschen losgehen. Ob das, was sie damit tun, "gut" ist, ist reine Ansichtssache der aktuellen Geschichte. Die einen werden als Helden gefeiert, die anderen als böse verdammt.

                Isral ist aus dem Krieg entstanden und niemand hat sich wirklich die Mühe gegeben, einen echten Frieden anzustreben. Israel besitzt eine moderne, gedrillte und kriegserfahrene Armee, was man von seinen Nachbarn nicht behaupten kann. Dass eben diese Nachbarn zu terroristischen Mitteln greifen, ist durchaus verständlich. Wir Schweizer haben das vor nicht allzulanger Zeit auch gemacht - nur gilt das bei uns eben als Heldentat und nicht als Terrorismus. Oder wie war das bei der Französischen Résistance? Alles Helden, obwohl sie nichts anderes taten als heute die Nachbarn Israels.

                Vielleicht wird das, was Du heute erzählst, irgendwann "gut" sein und Du als Held gefeiert. Vielleicht wirst Du aber auch ein Feind der Gesellschaft und deswegen an einem Baum aufgeknüpft. Niemand weiss es. Ich hoffe aber, dass Du in beiden Fällen zu Deiner Meinung stehen kannst - weil es nicht etwas ist, dass Du einfach so dahererzählst, sondern etwas ist, dass Du gründlich hinterfragt hast.