0x1b - ESCAPE
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 Andrea und Marie 
Polyamory Geschrieben von Priska & Beat Rubischon, Marius Rieder (Link) am Sonntag, 22. Januar 2006, 21:40
aus dem DVD dept.

Uns wurde der Film Andrea und Marie als Polyfilm empfohlen. Amazon sei Dank konnten wir uns den gestern abend anschauen.

Der Film handelt von einem Buchhändler, welcher mit einer Architektin eine Ehe führt und nebenbei eine Liebesbeziehung zu einer Malerin hat. Durch ein Missgeschick lernen sich die beiden Frauen kennen und werden zu Freundinnen - ohne von der Dreiecksbeziehung zum selben Mann zu wissen. Doch nach kurzer Zeit fliegt der Betrug auf und alle drei fallen in eine Depression.

Nun beginnt eine ungewohnte Phase im Film. Die Malerin, angetrieben von ihrer Tochter, nimmt Kontakt mit der Ehefrau auf und die beiden kommen sich wieder näher. In einem langen Urlaub in Südfrankreich finden sie ihre Ruhe und eine tiefe Freundschaft zueinander. Sie haben Krach, stehen aber auch füreinander ein.

Der Film hört in dem Augenblick, in dem der Ehemann und Geliebte seinerseits in Südfrankreich auftaucht und seine beiden Frauen vergnügt vorfindet.

Beat: Der Film zeigt schön die Verletzungen, die ein Betrug für alle Beteiligten auslösen kann. Der Polygedanke kommt nicht wirklich zum Zug, es sei denn man spinnt den Film nach dem Ende weiter. Ob eine Wiederaufnahme eines Kontaktes zwischen einer Frau und einer Geliebten in einer solchen Situation noch möglich wäre, wage ich allerdings zu bezweifeln. Das Ende des Filmes lässt viele interessanten Ideen offen. Egal was jetzt kommt, der Buchhändler hat die Arschkarte gezogen und steht nun zwei sehr starken Frauen gegenüber.

Marius: Auch wenn der Film nicht direkt eine Polybeziehung zeigt, empfinde ich diesen Film als mehr poly, als die bisherig gesehenen. Der in diesem Film gezeigte Ausweg aus einem Betrug ist sehr speziell, die beiden Frauen scheinen sich sehr viele Gedanken zu machen und daran zu wachsen. Sie leben in dieser Zeit ihr Leben und sich ihrer selbst bewusst. Meiner Ansicht nach einer der wichtigsten Grundsteine einer (Poly)Beziehung überhaupt.

Priska: Für mich war es in der ersten Stunde des Filmes eher das Gegenteil eines Polyfilmes. Es ging um übliches lügen und betrügen. Wie Beat schrieb, zeigt der Film wunderbar, wie grosse Schmerzen zugfügt werden. Dass die beiden Frauen sich dann wiederfanden, ist eine schöne Möglichkeit mit dem Problem umzugehen. Beides sind sehr starke Frauen und ihr Wunsch war es, eine Freundin zu haben - die sie bis zum Wissen des Betrugs angebahnt hatte. Dieser Wunsch nach Freundschaft hat sie letztendlich wieder zusammengeführt. Ob dies am Ende des Filmes nun eine Polybeziehung wird oder nicht, wird im Unklaren gelassen. Ob die beiden den Mann noch wieder zurück wollen - der ja eigentlich der Betrüger ist - ist auch unklar. Sie kamen in Südfrankreich nämlich ganz gut ohne ihn zurecht. Und warum nicht daraus eine lesbische Beziehung entstehen lassen, die den Männern abschwört? Zumal die eine kurz vorher sowieso fast vergewaltigt wurde und nur dank der anderen "gerettet" wurde.

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  • priska@0x1b.ch Re: Andrea und Marie
    Geschrieben von Priska Rubischon (Link) am Montag, 23. Januar 2006, 18:14

    oha gerade die Mail nachgelesen. Der Film wurde mir nicht als Polyfilm empfohlen, sondern nur einfach als Film mit etwas anderem Ende, als dem üblichen Scherbenhaufen.

    Ich belass den Film allerdings dennoch auf der Polyfilmliste.