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 Keine Minoltas und Konicas mehr 
Fotografieren Geschrieben von Beat Rubischon (Link) am Freitag, 20. Januar 2006, 08:18
aus dem aus-und-vorbei dept.

Ueber Umwege heute Morgen erfahren: Die erst kürzlich aus der Fusion von Konica und Minolta entstandene neue Firma stellt die Produktion von Fotoartikeln per Ende Geschäftsjahr ein.

Die Fotoabteilung der schweizer Niederlassung in Dietikon wird aufgrund dieser Aenderung geschlossen.

Ich selbst arbeitete 9 Jahre in der Minolta und betrachte diese Zeit als einer der wichtigsten Abschnitte meiner beruflichen Laufbahn. Viele der Leute, die ich aus dieser Zeit kannte, dürften noch heute da arbeiten und in Kürze einen neuen Job suchen müssen. Ich wünsche ihnen all die nötige Kraft und Glück auf ihrem weiteren Weg!

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Das Kleingedruckte: Der Besitzer der folgenden Kommentare ist wer immer sie eingeschickt hat. Wir sind in keiner Weise für sie verantwortlich.

  • kdmetzmacher@hotmail.com Re: Keine Minoltas und Konicas mehr
    Geschrieben von kdm am Freitag, 20. Januar 2006, 09:03

    siehe auch :

    http://www.blick.ch/sonntagsblick/medien/artikel30981

    Gruss Klaus

  • Re: Keine Minoltas und Konicas mehr
    Geschrieben von Cmdr_Zod am Sonntag, 22. Januar 2006, 20:39

    KoMi sind nicht die einzigen die am Rudern sind, die Digitalisierung der Fotografie hat einige Umwälzungebn mit sich gebracht.
    Firmen wie Sony, Matsushita (Panasonic), Samsung, Casio, Sanyo, Benq oder HP sind im Fotogeschäft plötzlich mit einigem Marktanteil vertreten.
    Kodak hat schon vor einiger Zeit erklärt, kein Geld mehr in Entwicklungen für die chemische Industrie zu stecken und entsprechende Produkte (insbesondere Kameras) nur noch in weniger entwickelten Ländern zu verkaufen. Ihre Produktpallete habens sie ziemlich zusammengestrichen (unter anderem gibts den Kodachrome 25 nimmer). DSLR produziert Kodak allerdings auch keine mehr, da waren sie nicht mehr konkurrenzfähig.
    Agfa hat auch aufgeben, die grösste Maschine für fotografisches Papier in Europa läuft nicht mehr, "mein" Minilab hat jetzt auf Fuji umgestellt.
    Von Leica hört man schon einige Zeit kaum mehr gute Nachrichten, nachdem sie früher mal mit Minolta zusammengearbeitet haben und jetzt mit Panasonic kooperieren. Die deutsche Kamereindustrie ist allerdings gröstenteil schon vor Jahren gestorben, von vielen Firmen gibts nur noch den Namen (meist im Besitz japanischer Firmen, die damit nun ihre Produkte labeln).
    Das "Schneider Kreuznach" Objektiv auf den neuen DSLR von Samsung ist übrigens von Pentax und hat Kreuznach ganz sicher nie gesehen.
    Nikon hat letzte Wocher erklärt, eine ganze Reihe alter Objektive und die meisten Kameras für Film nicht mehr zu produzieren (Geblieben sind nur die F6 und die FM-10, letztere wohl für Entwicklungsländer).
    Canon produziert die EOS 1V und die EOS 3 seit 2004 nicht mehr, die Lagerbestände würden aber noch lange reichen.
    Ilfort hatte auch schon bessere Zeiten, und Fotogeschäfte findet man auch nicht mehr an jeder Ecke.

    Insofern ist der Verlust von Minolta zwar schmerzlich (ich ärgere mich schon mal darüber, dass es zukünftig noch schwieriger sein wird eine anständige Kamera mit AA-Akkus und SD-Card zu bekommen), ist aber nur Teil einer grossen Umwälzung im Fotosektor.
    Kyocera macht übrigens noch Kameras, man darf ja mal darauf wetten, wann sie sich auf die Druckersparte konzentrieren ;-)

    • beat@0x1b.ch Re: Keine Minoltas und Konicas mehr
      Geschrieben von Beat Rubischon (Link) am Montag, 23. Januar 2006, 13:57

      Danke für Deine Gedanken - Du triffst die Situation ziemlich gut. Wir stecken mitten im Zusammenbruch der klassischen Fotografie und werden eine ziemliche Durststrecke erleben, bis wir bei einer überlebensfähigen Grösse dieser Industrie angelangt sind.

      Im Falle von Minolta ist es für mich insofern speziell, da ich vor nicht allzulanger Zeit da gearbeitet habe. Meine damaligen Vorgesetzten, der Aussendienst und viele Leute in der Administration haben jahrelang mit mir zusammengearbeitet.

      Zuletzt schätze ich ganz besonders die Belichtungsmesser. Geräte ohne vergleichbare Alternative. Ich hoffe, dass mein Flashmeter V noch lange leben wird und ich keinen Ersatz suchen muss...

      • Re: Keine Minoltas und Konicas mehr
        Geschrieben von Cmdr_Zod am Montag, 23. Januar 2006, 19:15

        Gemäss nicht bestätigter Informationen im Usenet soll es die Belichtungsmesser auch zukünftig geben, diese Geräteklasse wurde eh immer ein bisschen zwischen der Fotografie und einer anderen Division (welcher weisst du wohl besser) hin und hergeschoben.
        Ich habe mir bei der Professional Imaging 05 die Anschaffung genau so eines Belichtungsmessers überlegt und dann wegen mangelnder Nutzung (habe bisher auf die Messung meiner KB-Kamera vertraut) darauf verzichtet. Vielleicht sollte ich mir jetzt doch noch einen zulegen...

  • beat@0x1b.ch Re: Keine Minoltas und Konicas mehr
    Geschrieben von Beat Rubischon (Link) am Samstag, 4. Februar 2006, 00:27

    Thomas hat seine Gedanken in seinem eigenen Blog hinterlegt - ich erlaube mir hier seine Story zu verlinken.