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 Sober-Q unterwegs 
Beat Geschrieben von Beat Rubischon am Sonntag, 15. Mai 2005, 15:25
aus dem brauner-spam dept.

Heute Morgen platzte meine Mailbox beinahe. 25 Mails und 142 Bounces - dieses Mal nicht für Viagra, sondern mit nationalsozialistischer Werbung. Verteilt wird das Ganze über ein Netzwerk von Computern, welche in den vergangenen Tagen den Virus Sober-Q erwischt haben.

Ein Klick auf das Attachement einer dubiosen Mail reicht, um sich den Virus zu installieren. Er kann komplett ferngesteuert werden und wurde vom Besitzer des Viruses in diesem Fall zum Versand von E-Mails von beliebigen Adressen an beliebige Adressen verwendet. Computerfachleute sagen dem dieser Computer gehört nicht mehr seinem Besitzer. Weder Firewalls, noch Updates noch einen unvollständigen Virenschutz helfen gegen solche Angriffe - es sind mündige Benutzer gefragt.

Da Empfänger und Absender beliebig vom System gesammelt werden, von dem der Spam verschickt wird, sind es oft auch Leute, die einander kennen.

Der Zeitpunkt wurde ideal gewählt. Ueber Pfingsten sind die Administratoren weltweit trotz Zeitverschiebung 48 Stunden offline, die Feierlichkeiten zum 60-jährigen Kriegsende noch sehr nahe.

Meine alte E-Mail ist besonders intensiv verwendet worden. Seit bekannt ist, dass ich sie abgeben muss, wird sie von erstaunlich vielen Spammern als Absender eingesetzt. Ich distanziere mich von solchen Aktionen und sehe darin einen Missbrauch wie in jeder anderen Verwendung fremder E-Mail Adressen.

Genauso distanziere ich mich vom Inhalt der Mails. Die Aussagen sind aus dem Kontext gerissen, statistische Zahlen vielleicht 10x übertrieben. Wer sich mit der Thematik beschäftigen will, dem empfehle ich Wikipedia, welche die Geschehnisse aus einem sehr neutralen Gesichtspunkt betrachtet.

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