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Re: 5 Euro
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Geschrieben von Beat Rubischon (Link) am
Freitag, 1. Oktober 2010, 08:17
Na, zu SVP übergetreten? ;-)
Definitiv nicht (-: Auch wenn ich mich nicht auf der linken Seite sehe, da ich einen EU-Beitritt nicht beführworten kann.
Dein Vergleich ist in diesem Fall unfair.
Das mag durchaus der Fall sein. Und doch bin ich mir bewusst, dass diese Gedankengänge aktuell nicht selten sind im "grossen Kanton". Gespräche mit Menschen aus diversesten sozialen Schichten zeigen ein durchaus einheitliches Bild. Soll ein Staat, der seine Aermsten nicht mehr unterstützen will (kann!) tatsächlich solche protzigen Monumentalbauten erstellen?
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Das Kleingedruckte: Der Besitzer der folgenden Kommentare ist wer
immer sie eingeschickt hat. Wir sind in keiner Weise für sie
verantwortlich.
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Re: 5 Euro
Geschrieben von P2501 (Link) am
Freitag, 1. Oktober 2010, 10:48
Das solche Gedankengänge in letzter Zeit häufiger vorkommen, überrascht mich nicht. Das macht sie aber nicht richtiger.
Wenn wir die Gesellschaft in die klassichen drei Schichten einteilen, so hat in schlechten Zeiten jede Schicht den Eindruck, ihr gebühre am meisten Dank für den Erhalt des Staats. Die Unterschicht, weil sie für ihren Beitrag schlecht entlöhnt wird. Die Mittelschicht, weil sie den Grossteil der Ingenieure und Techniker stellt. Die Oberschicht wegen der Steuerprogression. In der Folge werden alle staatlichen Projekte angegriffen, die nicht dem eigenen Nutzen dienen.
Typischerweise wehren sich die Nicht- und Wenigverdiender gegen teure Grossprojekte, wohingegen die Mittel- und Grossverdiener sich gegen Sozialleistungen aussprechen. So wie es Leute gibt, welche die Neubaustrecke Köln - Frankfurt als unnötigen Prestigebau geisseln, so gibt es solche, welche Hartz-IV als Verhätschelung von Schmarotzern betrachten. Beide Seiten übersehen dabei grosszügig Fakten, die nicht in ihr Weldbild passen.
Anders gesagt: Ein fehlender Ausgleich zwischen Arm und Reich ist ein Fehlschlag der Politik. Aber die Ausgabendiskussion ist nicht Ursache, sondern Symptom.
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