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Re: 5 Euro
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Geschrieben von iprigger am
Dienstag, 28. September 2010, 22:21
Hallo!
Von der Weimarer Republik ist DE noch (zu) weit entfernt - und ich hoffe, dass es nicht mehr so weit kommt wie es 1932/33 angefangen hat.
Die Situation heute (mit der Vergangenheit) von damals hat den Vor- und auch den Nachteil, dass es gerade für die "oberen" undenkbar ist, dass sich die Geschichte wiederholt.
Das Problem an .de ist, dass man zu lange auf der einen Seite reguliert hat, auf der anderen Seite das amerikanische System kopiert hat. Gewerkschaften haben in Deutschland irrsinnig viel macht - und machen damit unvorstellbaren Blödsinn. Das Problem haben die Franzosen zwar auch, aber erstens ist Paris dort überall weit weg und zweitens sind die Deutschen - so leid es mir tut das Klischee wieder mal zu bringen - eben richtig gründlich.
Jeder Regierunswechsel hat tonnenweise neue "stellen" geschaffen. Die Bürokratie (man nehme z.B. das Steuerrecht) ist selbst für Experten zu einem derartigen Monster geworden, dass es kaum mehr zu bändigen ist.
Kommt dazu (das habe ich am eigenen Leib erlebt), dass die Rechtssicherheit, dass das, was heute gilt auch noch in zwei, drei Jahren gilt, ganz klar nicht gegeben ist.
Die Schere ist da - und sie wird grösser. Deutschland hat strukturelle Probleme, welche durch die Widervereinigung (zum Teil massiv) verstärkt wurden.
Deutschland hat aber auch das Problem, dass sie z.T. der Zahlemann der EU ist. Die unsinnigen Kriterien, an welchen die Finanzleistungen an Griechenland festgemacht wurden hätte man - gerade in der heutigen Situation - ganz klar überdenken müssen.
Da hätten zum Einen mehr Kriterien hineingehört, welche u.A. die Neuverschlundung der einzelnen Staaten mit berücksichtigt hätten.
Zum anderen hätte die EU Griechenland SO niemals in die EU lassen dürfen. Das war ganz klar der Wunsch nach Wachstum durch Grösse, nicht durch Stärke.
Ein Land, das sogar illegale Bereiche wie u.A. Drogenhandel als Wirtschaftsfaktor mit rein mogelt, damit es überhaupt die EU Kriterien erfüllt ist weder tragbar noch würdig, in die EU aufgenommen zu werden.
Europa erlebt derzeit eine der längsten Friedensperioden der Geschichte. Ich hoffe, dass diese noch lange anhält.
Einer der Gründe für diese langanhaltende Friedensperiode ist sicher auch in der EU zu suchen.
Aber so, wie sie derzeit regiert (stichwort: Lisbon Treaty) wird würde ich davon abraten, ihr beizutreten.
Die EU an und für sich muss ihre demokratischen Pflichten wahrnehmen - andernfalls kann die Situation sehr schnell gefährlich werden.
Deutschland und die ganze EU werden wieder stärker werden. Aber dafür muss man dem Land die Ruhe lassen, sich neu zu organisieren.
Die Abwertung des Euros ist so gesehen sicherlich ein Segen. Der Segen steht nur auf extrem wackligen Füssen. Bevor jetzt überall Euphorie ausbricht sollte man lieber sehen, dass man das, was man jetzt aufbaut nicht gleich mit Steuersenkungen und zum Teil horrenden Lohnerhöhungen (wie von den Gewerkschaften z.T. gefordert) wieder zunichte macht.
Gruss!
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