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Re: Untergang eines Vorzeigeprojektes
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Geschrieben von iprigger am
Sonntag, 26. September 2010, 14:07
... Full Ack!
Die einzige Alternative für Windows ist derzeit Mac OS X. Zwar auch mit Einschränkungen (ich weiss, warum das Wort "rage" in Entourage drin ist...) - aber es tut.
Ich bin vor vier Jahren von Linux auf dem Desktop zu OS X gewechselt. Warum zu OS X und nicht Windows? Mehrere Gründe:
1. Ich besitze das seltene Talent, ein Windows innerhalb kürzester Zeit zu zerlegen. Ich hab' keine Lust, mich um das System selbst auch noch kümmern zu müssen (zumindest nicht mehr als notwendig) - das Teil muss einfach funktionieren.
2. Weil ich keinen Bock habe, mit Windows zu arbeiten (z.B. die ganzen Serial-Console-Lösungen sind einfach nur halbgar).
3. Ich brauch' X11.
4. Ich brauch diverse Tools, welche es unter Windows nicht gibt.
5. Ich brauch' nen Compiler.
6. Perl.
7. Ich betreue mehrere Kunden. Zum Teil per Remote. Jeder Kunde hat wieder ein anderes VPN und damit ein anderes VPN-Tool. Kein Bock sowas auf Win zu machen.
8. Batterielaufzeit bei Win-Laptops: Entweder ich habe Rechenleistung (und <3h Batterielaufzeit) oder einen "Nettop" (und keine Rechenleistung).
9. Weil unter OS X Microsoft Office läuft und ich nicht jedes Mal die Windows VM booten darf, wenn ich Office brauchen muss.
Leider ist - bis auf Nischenlösungen - im Office-Umfeld keine echte Alternative zu Windows/Office/Exchange vorhanden. Zumindest keine, welche das Gros der Benutzer zu akzeptieren bereit ist. Leider.
OpenOffice / StarOffice ist zwar nicht schlecht, aber es kommt derzeit noch nicht an Winword & Co. ran. Vorallem wenn man Dokumente mit der Windows-Welt tauschen darf / muss ist's übel.
Nächstes Problemfeld: Collaboration.
Es gibt diverse wirklich gute, freie Lösungen für Collaboration. Hier kommts aber extrem drauf an, dass der Admin / Integrator einen guten Job macht.
Ich habe mehrere derartige Projekte begleitet... und ehrlich gesagt: Es ist die Hölle.
Es werden zig Probleme erstmal unter den Teppich gekehrt... diese Probleme wachsen dann schön brav und fliegen den Leuten spätestens ein Jahr nach Betriebsaufnahme erstmal richtig heftig um die Ohren.
Auch Exchange hat seine Probleme, ganz klar. Technisch gesehen gibt's massiv bessere Lösungen.
Immerhin: Mit Exchange 2010 hat Micro$oft endlich aufgehört, nur den IE wirklich zu unterstützen. Die sind manchmal doch lernfähig...
Sun Microsystems hat immer (wieder) krampfhaft versucht, auf den Desktop zu kommen, haben zig eigene Lösungen gebaut...
Resultat: Sie sind von Oracle übernommen worden - und ihre ganzen Collaboration-Lösungen werden mehr oder weniger eingestampft.
Gruss!
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